St.Moritz

Veranstalter sind verärgert über Läufer-Bschiss am Skimarathon

20.03.2023, 10:46 Uhr
· Online seit 18.03.2023, 06:11 Uhr
Am Engadiner Skimarathon veranlasste ein grosser Stau einige Teilnehmende dazu, eine Abkürzung durch den Wald zu nehmen. Ein Augenzeuge hat Verständnis dafür. Das «unsportliche Verhalten» wird für nächstes Jahr Konsequenzen haben.

Quelle: ZüriToday / Olivia Eberhardt / FM1Today / Jessica Kappeler

Anzeige

Um den Engadiner Skimarathon trotz mangelnden Schnees durchführen zu können, war dieses Jahr eine Streckenanpassung notwendig. Dennoch wollten tausende Menschen sich der Herausforderung stellen.

Mit dem Ziel, den Strom der Langläuferinnen und Langläufer zu dämmen, kam es teilweise zum Stau. «Die diesjährige Streckenanpassung führte zu längeren Wartezeiten als in den letzten Jahren üblich», schreiben die Organisatorinnen und Organisatoren in einem Communiqué.

Veranstalter sind nicht erfreut

Dies führte bei einigen Teilnehmenden zu «unsportlichem Verhalten», wie die Veranstalter sagen. «Entgegen dem Reglement zogen sie auf der Strecke bei St.Moritz Bad die Skier aus und nahmen eine Abkürzung durch den Wald», heisst es weiter. Diese Aktion wird «in aller Form» missbilligt.

Radio-24-Moderator Luca Carecci steckte ebenfalls im Stau. «Deswegen habe ich etwa 45 Minuten länger gebraucht», sagt er. Er sah, wie einige Teilnehmende die Skier in die Hand nahmen und den Hang hinunterliefen. Gemäss Reglement ist man disqualifiziert, wenn die Skier ausgezogen werden.

Nur 200 Meter eingespart

Carecci hat Verständnis für jene, die die Abkürzung nahmen. «Ich habe es mir auch kurz überlegt, aber andererseits macht man das einfach nicht», so der Moderator, der seine Erfahrungen am «Engadiner» filmte. An Strecke wurde nicht viel eingespart. «Es waren etwa 200 Meter.» Doch die lange Wartezeit am «Nadelöhr» konnte so verhindert werden.

Den Veranstaltern waren dieses Jahr jedoch die Hände gebunden, was Carecci gut nachvollziehen kann. «Es waren einfach wirklich schlechte Konditionen», sagt Carecci. Der kaum vorhandene Schnee verwandelte sich in Sulz. «Einige standen mit den Schuhen im Wasser.»

Änderungen für 2024 angekündigt

Die Abkürzung durch den Wald hat nun Folgen für nächstes Jahr. «Aufgrund der Streckenanpassung und der erwähnten Regelverletzungen wird für die Welleneinteilung 2024 eine neu berechnete Nettozeit herangezogen», heisst es weiter.

Das bedeutet, dass die Abschnittszeit für die Strecke zwischen Silvaplana und Pontresina von der Gesamtlaufzeit abgezogen wird. «Diese Massnahme erscheint uns als faire und einheitliche Lösung für alle.» Carecci will es nächstes Jahr nochmals wagen: «Ich habe es fest vor, den Skimarathon in unter dreieinhalb Stunden zu laufen!» Dieses Jahr lag seine Zeit, wegen Staus, bei knapp über fünf Stunden.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 18. März 2023 06:11
aktualisiert: 20. März 2023 10:46
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige