Ostschweiz

Rheintal: «Kameras» in Heerbrugg geben Rätsel auf – hier ist die Lösung

Rheintal

Mini-Blitzer? Totale Überwachung? Diese «Kameras» stellen Heerbrugg vor ein Rätsel

· Online seit 14.01.2024, 06:33 Uhr
Zwei kleine, silbrige Kästen sorgen in der Rheintaler Gemeinde Heerbrugg derzeit für Stirnrunzeln. Die an Strassenlampen montierten Geräte regen zu verschiedenen wilden Theorien an. Doch des Rätsels Lösung zeigt: Jeglicher Ärger ist fehl am Platz, denn es handelt sich um durchwegs nützliche Installationen.
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Im Grunde sind sie überhaupt nicht auffällig: Kleine, silbrige Kästen mit einer Art Linse an der Frontseite, befestigt an zwei Strassenlaternen bei der Bahnunterführung an der Widnauerstrasse in Heerbrugg. Doch sie sorgen für unproportional viele Fragezeichen bei den zahlreichen Autofahrenden, welche die gut frequentierte Strasse jeden Tag passieren – und so auch beim FM1Today-Publikum, wie die Inputs mehrerer Leserreporter zeigen.

Abenteuerliche Erklärungsansätze

Die Theorien gehen weit auseinander und sind teils abenteuerlich: Handelt es sich um neuartige Blitzer im Mini-Format? Besonders perfide, weil sie so klein und eigentlich unscheinbar sind? Oder um Überwachungskameras, die jedes noch so kleine Vergehen im Verkehr aufzeichnen und direkt der Polizei übermitteln? Oder sogar um einen dieser Abstandsblitzer, die für massenhaft Reaktionen gesorgt haben, als FM1Today im Oktober über sie berichtete?

Um dieses Gerät geht es:

Alles falsch. Die richtige Antwort ist eine komplett andere und im Grunde wenig spektakulär, wie eine Rückfrage von FM1Today an das kantonale Tiefbauamt ergeben hat. Gordon Finné, Leiter Mobilität und Planung beim St.Galler Bau- und Umweltdepartement, dem auch das Tiefbauam angehört, verrät des Rätsels Lösung: «Bei den vermeintlichen Kameras handelt es sich um sogenannte Aussenlichtdichtsensoren, welche laufend das Tageslicht messen», so Finné.

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Unterschiedliche Verhältnisse an den Einfahrten

Die Sensoren messen die aktuelle Lichtstärke und übermitteln diese an die automatische Steuerung der Beleuchtung. Die Geräte, die im Fachjargon LDS genannt werden, gewährleisten somit die optimale Belichtung bei der Unterführung.

Dass an beiden Tunneleinfahrten an der Widnauerstrasse ein Sensor angebracht ist, ist auf die unterschiedliche Ausrichtung der Einfahrten zurückzuführen, wodurch auch die Lichtverhältnisse verschieden sind. Die beiden LDS-Geräte funktionieren technisch unabhängig voneinander und passen die Beleuchtung damit auf beiden Seiten optimal an.

Es handelt sich dabei also um eine durch und durch nützliche Gerätschaft. Angst, dass er oder sie wegen zu hoher Geschwindigkeit oder zu wenig Abstand geblitzt wird, muss niemand haben – an die Regeln halten sollte man sich aber natürlich trotzdem.

veröffentlicht: 14. Januar 2024 06:33
aktualisiert: 14. Januar 2024 06:33
Quelle: FM1Today

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