«Mulmiges Gefühl», «nicht überrascht» – Reaktionen nach dem Tötungsdelikt

Der Wirt des Hotels Schäfli in Mels fand am Sonntagmorgen einen leblosen Körper im Gang vor einem Hotelzimmer auf. Er meldetet es dem Sanitätsnotruf 144. Doch die Rettungssanitäter konnten nur noch den Tod des 45-jährigen Italieners feststellen, der seit einigen Monaten als Langzeitmieter im Hotel lebte.

Anwohner nicht überrascht – trotzdem ein unwohles Gefühl

«Es ist nicht wirklich erstaunlich, dass der Vorfall ausgerechnet im Hotel Schäfli passiert ist», sagt ein Passant, der im Dorfkern in Mels unterwegs ist. Das Hotel sei als Brennpunkt bekannt, wo man auch wisse, «welche Leute sich dort aufhalten». Auch andere kleinere Zwischenfälle seien schon in diesem Lokal geschehen.

Aber der Vorfall beschert auch vielen ein mulmiges Gefühl. «Wenn man überlegt, dass nur einige Meter neben dem Dorfkern so etwas Grausames passiert, ist das schon erschreckend. Man fühlt sich etwas unwohl», sagt eine Passantin. Die Leute im Dorf wissen bis jetzt auch nicht genau, was vorgefallen ist.

19-jähriger Verdächtiger festgenommen

Da von einem Tötungsdelikt ausgegangen werden kann, kam es am Sonntagmorgen zu einem Grossaufgebot der Polizei. Bei der Gewalttat wurde weder ein Messer noch eine Schusswaffe eingesetzt. Es wurde ein 19-jähriger Schweizer festgenommen, der sich am Tatort befand. Wie genau es zum Tod des 45-Jährigen gekommen ist, wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Rechtsmedizin noch ermittelt.

Zusammenhang mit Fasnacht noch unklar

Die Tat ereignet sich während der Melser Fasnacht. Doch ob das Fest mit dem Vorfall zusammenhängt, ist nicht klar. «Der 19-jährige Tatverdächtige war kostümiert. Deshalb können wir davon ausgehen, dass er an der Fasnacht war. Der Verstorbene war aber nicht verkleidet, weshalb wir noch nicht wissen, ob auch er am Fest war», sagt Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen, gegenüber TVO. Momentan wird auch noch ermittelt, in welchem Verhältnis der Verstorbene und der Verdächtige standen.

Im Dorf gehen die Meinungen auseinander. Während ein Anwohner gegenüber FM1Today sagt, dass er die Stimmung an der Fasnacht eher komisch und fast schon aggressiv fand, sieht ein anderer Passant keinen Zusammenhang. «Die Fasnacht findet eher im Dorfkern statt, das Schäfli ist nicht unbedingt Teil davon. Die Tat wäre sicher auch ohne Fasnacht passiert. Natürlich ist es unschön und schon etwas beängstigend, dass so etwas hier in Mels geschieht. Aber trotzdem feiern wir auch am Montag noch weiter», sagt er.

(sgr)