Quelle: TVO
Es ist klein, nur knapp einen Quadratzentimeter gross im Falle der Joya-Schuhe, doch es ist äusserst wertvoll und bedeutend für den Wert einer Marke: Das Schweizerkreuz. Doch unter Umständen soll dem Roggwiler Schuhhersteller Joya bald untersagt sein, das bekannte Symbol zu nutzen. Der Grund: Joya lässt seine Gesundheitsschuhe nicht in der Schweiz, sondern in Südkorea herstellen.
Das Kreuz soll weg
Unternehmen, die ihre Produkte grösstenteils in der Schweiz herstellen und mindestens 60 Prozent der Kosten hierzulande aufwenden, dürfen die Endprodukte mit einem Schweizerkreuz schmücken. Dieses wird noch immer als Garant für Qualität und Zuverlässigkeit wahrgenommen und stärkt deshalb den Markenwert. Kaum verwunderlich deshalb, dass auch Joya nicht auf das Kreuz verzichten möchte.
Doch genau das soll es, wenn es nach dem Institut für Geistiges Eigentum geht. David Stärkle, Jurist beim Institut, erklärt gegenüber TVO: «Das Kreuz steht für ein Schweizer Produkt. Entsprechend erwartet man Schweizer Qualität. Deshalb hat der Gesetzgeber auch diese Regeln erlassen und die Spielregeln sind für alle gleich.» Halte man sich nicht daran, drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis, wie Stärkle ausführt. Für ihn ist deshalb klar, dass das Schweizerkreuz bei Joya-Schuhen wegmuss.
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Joya will Produktion vermehrt ins Rheintal verlagern
Wenig überraschend sieht das Unternehmen das anders. Geschäftsführer Claudio Minder gibt zu Protokoll, dass das Etikett nicht für den Herstellungsort in Asien stehe, sondern für die Schweizer Technologie, die in den Schuhen enthalten sei. Man wolle weiter in die Schuhmarke investieren und versuchen, Teile der Produktion in die Schweiz – das Unternehmen betreibt eine Stätte in Sennwald – zurückzuholen.
Minder erwähnt zudem, es sei klar deklariert, dass das Produkt in Südkorea hergestellt werde – den ebenfalls beliebten Schriftzug «Made in Switzerland» suche man auf den Schuhen vergeblich.
Ob Joya mit diesen Argumenten Erfolg hat, ist fraglich. «Wir werden Änderungen verlangen und wenn nötig auf diese pochen», sagt Eigentumsexperte David Stärkle.
(con)