Selbstbewusst, hübsch und zielstrebig: So kann man die St.Gallerin Eli Simic beschreiben, die 2017 Rosen in der 3Plus-Sendung «Bachelorette» verteilte und nach der grossen Liebe suchte. Aber auch im Leben von Eli Simic ist nicht alles perfekt. Schon in der TV-Sendung sprach die 31-Jährige öffentlich über ihre Panikattacken. Jetzt hat sie eine geschlossene Facebook-Gruppe gegründet, wo sich Menschen mit Angststörungen austauschen können. FM1Today hat mit ihr über ihre Ängste und über die Facebook-Gruppe gesprochen.
Eli, was hat dich dazu bewogen, eine solche Facebook-Gruppe
zu gründen?
Bis heute erhalte ich immer wieder Nachrichten von
Betroffen, die mich um Rat fragen. Ich hätte mir früher selbst gewünscht, ich
könnte mich mit anderen über das Thema austauschen. Da bin ich auf die Idee
gekommen, meine Reichweite in den sozialen Medien zu nutzen und den Betroffenen
so zu helfen.
Vor einer Woche wurde die Gruppe ins Leben gerufen. Wie ist das
Echo bis jetzt?
Ich hätte nie damit gerechnet, dass das Echo so unglaublich
gross ist. Schon jetzt hat die Gruppe 500 Mitglieder und es wird fleissig
untereinander kommuniziert. Ausserdem erhalte ich viele dankbare Nachrichten.
Es werden auch Fragen gestellt und Geschichten offenbart. Der Bereich «Angststörung»
ist riesig und in der Gruppe finde alle zusammen.
Welche Rolle spielst du in der Gruppe?
Ich bin keine Psychologin und mache natürlich auch keine Heilversprechen. Aber ich kann viel über meine eigenen Erfahrungen berichten,
mich an den Gesprächen beteiligen und natürlich Fragen beantworten. Manchmal poste
ich auch kleine Aufgaben und versuche so, eine Hilfestellung zu bieten.
Warum ist es wichtig, sich über das Thema Angststörungen
auszutauschen?
Die Facebook-Gruppe zeigt mir, dass es ganz viele Menschen
gibt, die im Stillen an einer Angststörung leiden. Viele schämen sich dafür und
fühlen sich alleine. Für Aussenstehende kann es schwer sein, die Krankheit
nachzuvollziehen, denn anders als bei einem Beinbruch sieht man sie nicht.
Umso wichtiger ist es, darüber zu sprechen. Ich habe mir früher auch gewünscht,
mich mit jemanden darüber unterhalten zu können. Stattdessen haben ich Ausreden
gesucht, warum ich gerade nicht ins Kino kann.
Wie hast du selbst damals gemerkt, dass du unter
Panikattacken leidest?
Meine erste Attacke hatte ich im Auto auf der Autobahn,
nachdem meine Schwester und ich unsere Eltern zum Flughafen gebracht haben.
Wir mussten sofort anhalten. Weil ich keine Ahnung hatte, was das war, dachte ich an einen Kreislaufzusammenbruch und bin danach in den Notfall gefahren. Dort hat
man dann natürlich nichts gefunden. Kurz darauf flog ich in den Urlaub und
hatte dann eine Panikattacke nach der anderen.
Was waren deine schlimmsten Momente?
Jede Panikattacke ist schlimm, für mich fühlte es sich an,
als müsste ich sterben. Somit war der ganze Zeitraum von 2012 bis Ende 2013 eine
schlimme Zeit. Da wusste ich noch gar nicht, an was ich eigentlich leide.
Was hat dir bei der Genesung geholfen?
Ich habe meine eigene Strategie entwickelt. Bis heute
helfen mir zum Beispiel Atemübungen. Mit den Jahren wurden die Panikattacken so
immer weniger. Wenn ich mich überfordere, merke ich noch heute, dass sich mein
Zwerchfell zusammenzieht. Jetzt kann ich aber sofort darauf reagieren und auf meine Strategien zurückgreifen, die für mich zu 100 Prozent funktionieren.
Hast du nebst der Facebook-Gruppe noch weitere Ideen?
Ich habe einen Plan, weiss aber noch nicht, wie umsetzen.
Ich möchte meine Strategien weitergeben, dies jedoch ohne Zeitdruck. Ich möchte
den Menschen auf jeden Fall weiterhin helfen.