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«Maghreb-Diebe» halten die Polizei auf Trab – und empören andere Asylsuchende

Kriminalität

«Maghreb-Diebe» halten die Polizei auf Trab – und empören andere Asylsuchende

28.07.2023, 08:04 Uhr
· Online seit 27.07.2023, 20:08 Uhr
Die Zahlen von Diebstählen durch Asylsuchende aus den Maghreb-Staaten im Kanton St.Gallen explodieren und die Polizei stösst an ihre Grenzen. Besonders betroffen von den ständigen Diebstählen ist das St.Galler Rheintal. Den Anwohnenden reicht es langsam – und auch den anderen Asylsuchenden.

Quelle: TVO

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Immer häufiger wird im Kanton St.Gallen eingebrochen – beispielsweise in Autos. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Diebstähle aus Autos mehr als verdreifacht. Die Einbruchsmeldungen reissen nicht ab. So auch in der Nacht auf Donnerstag.

Gleich mehrere Fälle

Gemäss Mitteilung der Kantonspolizei St.Gallen wurde in Mols ein Unbekannter dabei beobachtet, wie er ein offenes Autos durchsuchte. Obwohl ein Mann versuchte, den Unbekannten zurückzuhalten, konnte dieser flüchten. Im Verlaufe der Fahndung konnte ein 21-jähriger Libyer beim Bahnhof Walenstadt festgenommen werden. Bei ihm dürfte es sich um den Dieb handeln.

Vier Stunden später beobachtete ein aufmerksamer Bürger an der Ringstrasse in Schwarzenbach drei Männer. Zwei durchsuchten ein Auto, währenddessen ein Dritter als Aufpasser fungierte. Nach kurzer Flucht konnten ein 26-jähriger Algerier und sein 29-jähriger Landsmann festgenommen werden. Ein dritter Mann ist noch flüchtig. Die drei Asylbewerber, welche keinen Wohnsitz im Kanton St.Gallen haben, werden bei der Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen zur Anzeige gebracht. Beim Migrationsamt des Kantons St.Gallen werden ausländerrechtliche Massnahmen abgeklärt.

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Nachbarn klagen

Auch während der Dreharbeiten von TVO am Donnerstagmittag kommt es in Altstätten, wo auch das Bundesasylzentrum ist, zu einem Polizeieinsatz. Ausgelöst wurde er durch einen Ladendiebstahl, begangen von jungen Asylsuchenden.

Dass nicht alle Asylsuchenden gute Absichten haben, wissen auch die Nachbarn. So erklärt beispielsweise Alois Untersander, dass seinem Sohn bei Arbeiten an seinem Bus das Portemonnaie von Asylsuchenden geklaut worden sei, als er nicht aufgepasst habe.

Auch Asylsuchende finden es nicht lustig

Häufig handelt es sich bei den Tätern um junge Männer aus Nordafrika. Dieser Umstand ist auch den anderen Asylsuchenden im Bundesasylzentrum bekannt – und auch sie verurteilen dieses Verhalten. So sagt beispielsweise eine Asylsuchende aus Kamerun, dass ihr dies auch aufgefallen sei. Es handle sich aber um eine kleine Gruppe von Menschen, die schlechte Dinge tun würden. Doch auch sie sagt, dass die Leute aus den Maghreb-Staaten kämpfen und stehlen würden. Ein anderer Asylbewerber, der selbst aus Marokko stammt, betont gegenüber TVO, dass er hier sei, um zu arbeiten. Mit der Polizei habe er noch nie Probleme gehabt. Nicht alle seine Kollegen hier seien allerdings gute Menschen.

Polizei am Anschlag

Auch die Kantonspolizei St.Gallen ist sich dem Problem mit den Asylsuchenden aus dem Maghreb bewusst. Laut Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen, sind 200 Einbrüche aufgeklärt worden. In 85 Prozent der Fälle stammten die Täter aus den Maghreb-Staaten. Die hohen Zahlen könnten laut Krüsi damit zusammenhängen, dass die Asylgesuche zugenommen haben. «Zum anderen könnte es sein, dass sich in diesen Kreisen diese Methode – also das Durchsuschen von unverschlossenen Autos oder Häusern – rumgesprochen hat», sagt Krüsi.

Die Masse an Fällen bringt die Justiz und auch die Polizei an ihre Grenzen. So seien diese Täter oft respektlos oder würden Gewalt gegenüber Polizisten anwenden. Auch wenn sie im Arrest seien, könne es sein, dass sie sich selbst verletzen, um ins Spital zu kommen. «Das ist für uns ein massiver Mehraufwand», sagt Krüsi. Die Staatsanwaltschaft versucht, die vielen Fälle mit Schnellverfahren möglichst rasch abzuschliessen.

(red.)

veröffentlicht: 27. Juli 2023 20:08
aktualisiert: 28. Juli 2023 08:04
Quelle: FM1Today

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