Quelle: Youtube / Auhof Wagen
«Das ist uns so noch nie passiert», sagt Martin Krucker, der zusammen mit seiner Familie den Auhof in Wagen bei Rapperswil-Jona betreibt. «Wir haben sechs Tonnen Wirz geerntet und bleiben nun darauf sitzen.» Der Grund: Der Kohl ist zu gross. Deshalb nehmen ihn weder der Detailhandel noch die Gastronomie an, wie Krucker erklärt.
Kruckers wollen den Wirz nun vor dem Kompost retten – und ihn zu einem «Sympathiepreis» von 1.50 Franken an die Frau oder den Mann bringen. Normalerweise verkauft die Bauernfamilie ein Kilo Wirz für 3.80 Franken. Jeder Kohl der aktuellen Ernte wiegt anderthalb bis zwei Kilo.
«Ware ist einwandfrei»
Ab Montag, 21. November, kann der Wirz auf dem Auhof zu den Ladenöffnungszeiten abgeholt werden. Mit einem Ansturm rechnet Krucker nicht: «Es reut mich aber, den Wirz wegzuwerfen. Die Ware ist nämlich in einem einwandfreien Zustand.» Wirz sei «sehr gesund» und eigne sich für Salate, Smoothies, Suppen und Eintöpfe.
Der Landwirt kann indes nicht verstehen, dass die Gastro den Kohl nicht annimmt. «Es geht uns offenbar noch immer zu gut. Dabei könnte man den Wirz für den Küchenbedarf problemlos halbieren oder vierteln.» Das kommt bei den Käuferinnen und Käufern scheinbar gut an: Seit Montagnachmittag ist das gesamte Gemüse weg.
Grosser Verlust
Dadurch, dass der Wirz nicht auf normalem Weg abgesetzt werden kann, gehen der Familie Krucker «mehrere hundert oder tausend Franken» durch die Lappen. «Unsere Lebensversicherung ist, dass wir relativ breit aufgestellt sind», sagt Martin Krucker. Der Auhof verkauft seine Ware im Hofladen, auf dem Markt und in Gemüsetaschen via Heimlieferung.
Die Bauernfamilie Krucker wird ihre Lehren aus dem Kohl-Debakel ziehen. «Wir haben ihm heuer mehr Platz gegeben, da wir ihn letztes Mal zu eng angepflanzt hatten», erklärt Krucker. Im nächsten Jahr soll sich das grüne Gemüse daher wieder weniger entfalten können.