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Thurgauer Erdbeer-Produzenten starten in die Ernte

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Auf der Suche nach dem perfekten Erdbeeri

· Online seit 17.05.2021, 05:37 Uhr
Im Mai hat die hiesige Erdbeersaison begonnen. Alleine im Kanton Thurgau gibt es 70 Landwirtschaftsbetriebe, welche die süssen Früchtchen produzieren. Doch was macht eigentlich die perfekte Erdbeere aus? Wir haben uns auf die Suche gemacht.

Quelle: FM1Today

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An ihr kommt fast keiner vorbei. Weder die Brom-, Him- noch Stachelbeere können mit der Beliebtheit ihrer tiefroten Schwester mithalten: der Erdbeere. Auch wenn die Sammelnussfrucht zu 90 Prozent aus Wasser besteht, ist ihr Geschmack unverkennbar. Im Mai startet in der Schweiz die Erdbeersaison. Im Kanton Thurgau produzieren rund 70 Landwirtschaftsbetriebe die saftigen Früchtchen. Einer von ihnen ist Ralph Wehrle, mit dem wir die perfekte Erdbeere suchen.

95 Tonnen Erdbeeren pro Jahr

Es schüttet wie aus Kübeln, das kann den Wehrle-Erdbeeren aber nur wenig anhaben. Auf einer Hektare im thurgauischen Freidorf sind die Pflanzen durch ein Gewächshaus geschützt. «Das macht uns die Arbeit heute auch etwas leichter», sagt der 28-jährige Ralph Wehrle. Er führt den Hof seit 2020 gemeinsam mit seinem Vater Urs. Das Gewächshaus für die Erdbeeren hat das Vater-Sohn-Gespann vor drei Jahren gebaut. Pro Jahr produzieren die beiden bis zu 95 Tonnen Erdbeeren.

Das Erdbeerjahr 2021 startete für die Wehrles mit Verzögerung. Das schlechte Wetter machte der Ernte einen Strich durch die Rechnung. «Im Vergleich zum letzten Jahr konnten wir erst eine Woche später starten. Es gab bis anhin zu wenig Licht für die Erdbeeren und die Sonne verbessert den Geschmack», sagt der 28-Jährige.

System ohne Nährstoff- und Wasserverlust

Das Gewächshaus schützt die Pflanzen auch im Winter vor Frost. Bei Regenwetter werden die Beeren ausserdem nicht nass, wodurch sie besser vor Krankheiten geschützt werden. «Es gibt hier ein Heizungssystem und durch eine aufblasbare Doppelfolie ist das Gewächshaus bestens isoliert», sagt Wehrle. Die Pflanzen stehen alle auf circa einem Meter Höhe und unter jeder Reihe ist eine Heizungsröhre befestigt. Bewässert werden die Kulturen durch Regenwasser, das in einem Teich hinter dem Gewächshaus gesammelt wird. «Somit haben wir hier ein geschlossenes System ohne Nährstoff- und Wasserverlust.»

Trotz holprigem Start sei man nun gut dabei, auch wegen der Hilfe der Gastarbeiter aus Polen, Portugal und Rumänien. Zwölf Leute pflücken im Akkord Beere um Beere. Im Sommer helfen bis zu 30 Arbeiter auf dem Hof mit. Die besonders grossen Früchte sortieren sie in schwarze Schälchen ein. Premium-Ware. Diese werden im Detailhandel teurer Verkauft als die etwas kleineren Erdbeeren, die es «nur» in die weissen Schälchen schaffen. «Im Geschmack gibt es aber keinen Unterschied», versichert Wehrle.

Gibt es die perfekte Erdbeere?

Doch was macht sie denn nun eigentlich aus, die perfekte Erdbeere? Der Freidorfer streift durch die Pflanzenreihen und macht sich auf die Suche nach einer besonders makellosen Frucht. «Die ist noch zu klein, diese noch zu rosa.» Doch schon ein paar Schritte weiter hängt das Prachtsexemplar wie ein rubinrotes Kronjuwel. «Das wäre definitiv eine Premium-Beere. Sie ist knallrot und gross.»

Was neben Form und Farbe die perfekte Erdbeere ausmache, liege aber im Gaumen des Verzehrers. Die einen bevorzugen die säuerlichen, die anderen die süssen Früchte. Und Ralph Wehrle selbst? Isst der Erdbeerproduzent überhaupt noch seine eigene Ware? «Je länger die Saison dauert, desto weniger werden es. Aber wenn, dann bevorzuge ich die süssen – natürlich mit Schlagrahm, Zucker und vielleicht noch einem bisschen Vanilleglacé.»

veröffentlicht: 17. Mai 2021 05:37
aktualisiert: 17. Mai 2021 05:37
Quelle: FM1Today

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