Quelle: TVO
Trockene Wälder und fast ausgetrocknete Bachbette dominieren das Bild in der Ostschweiz. Der Sommer 2022 geht als zweitheissester seit Messbeginn in die Geschichte ein. Vor allem dem Kanton Thurgau macht die Trockenheit zu schaffen. Verschiedene Massnahmen sollen das Problem künftig verkleinern.
Kontrolle des Wasserstandes
Dominik Diezi, Regierungsrat im Kanton Thurgau, meint gegenüber TVO: «Die Wichtigkeit von Wasser-Messstationen hat deutlich zugenommen. Besonders, weil wir in einem warmen Sommer regelmässig kontrollieren müssen, dass der Wasserstand nicht zu niedrig wird. Falls dies vorkommt, müssen wir mit einem Wasserentnahmeverbot sorgen, dass die Ressourcen, welche noch vorhanden sind, wirklich auch den Fischen zur Verfügung stehen.»
Informationen für Landwirte
Eine dieser Messstationen im Kanton Thurgau hat Pioniercharakter. Sie liefert nicht nur für den ganzen Kanton Thurgau Informationen, sondern auch für einzelne Landwirte. «So kann man dann entscheiden, ob es eine Bewässerungsleitung oder ein Rückhaltebecken benötigt», so Martin Eugster, Amtsleiter des Amtes für Umwelt im Kanton Thurgau. Eugster weiter: «Oder man wechselt die Kulturen im Gebiet gänzlich.»
«Dann braucht es ein Feuerverbot»
Nebst den Bächen ist auch der Wald ein Problemthema. Daniel Böhi, Leiter des Kantonsforstamtes Thurgau, ist sich sicher: «Wenn es trocken und heiss ist und somit eine Waldbrandgefahr besteht, dann braucht es ein Feuerverbot. Auf der anderen Seite arbeiten wir aber auch daran, den Wald – hinsichtlich Klimawandel – fit zu machen. Wir versuchen Baumarten einzubringen, die mit wärmeren und trockeneren Bedingungen bereits vertraut sind und dementsprechend besser damit zurechtkommen.»
Bremsung statt Beseitigung des Problems
Verbote werden auch künftig zu den Lösungen zum Thema Trockenheit gehören, weil sich das Klima fortlaufend weiter wandelt. Dominik Diezi: «Es geht nur um eine Bremsung des Anstiegs. Grundsätzlich wird es wärmer und trockener. Im Thurgau liegt die Herausforderung darin, herauszufinden, wie wir unter den neuen Gegebenheiten sicherstellen können, dass wir genug Wasser für die Bevölkerung, für die Wirtschaft, für die Landwirtschaft, aber auch für die Fische haben. Zusätzlich wollen wir die Waldbrandgefahr soweit eindämmen, wie nur möglich.»
Klar ist aber auch: Es geht nicht ohne die Mitarbeit der Bevölkerung. Die habe diesen Sommer schon gut mitgemacht, lobt Diezi.
(TVO/les)