Rollstuhlfahrer stirbt nach Sturz in Bodensee

25.01.2018, 19:02 Uhr
· Online seit 25.01.2018, 15:46 Uhr
Ein 72-Jähriger ist am Mittwochnachmittag ins Hafenbecken gefallen und noch am gleichen Tag im Spital verstorben. Andere Rollstuhlfahrer fordern mehr Sicherheit.
Stephanie Martina
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Thurgauer Zeitung/Markus Schoch

Die Polizei war rasch vor Ort, nachdem ein Passant kurz vor 15 Uhr eine Meldung bei der kantonalen Notrufzentrale gemacht hatte. Sie konnte den Rollstuhlfahrer bei der sogenannten Hafenpromenade aus dem Wasser bergen und leitete Reanimationsmassnahmen ein, die durch den Notarzt und den Rettungsdienst weitergeführt wurden. Der 72-jährige Mann wurde schliesslich mit dem Helikopter ins Spital geflogen, wo er noch am gleichen Abend verstarb, wie Mario Christen vom Mediendienst der Kantonspolizei auf Anfrage erklärte.

Geländer ums Hafenbecken wäre hilfreich

Silvan Mumenthaler weiss, wie gefährlich es für Rollstuhlfahrer im Bereich der Stelle ist, wo der Mann ins Wasser stürzte. Der ­Romanshorner ist selber einer und oft am See unterwegs. «Ich habe mir schon manchmal gedacht, dass es vernünftig wäre, wenn es ein Geländer ums Hafenbecken gäbe.» Es sei zwar verboten, dort mit dem Velo zu fahren, was aber viele nicht davon abhalte, es trotzdem zu tun. «"Ältere Personen und behinderte Menschen müssen jeweils aufpassen und sich von den Velofahrern manchmal sogar beschimpfen lassen.»

Polzei sucht Zeugen

Vor eineinhalb Jahren habe seine Frau gesehen, wie ein Mann mit seinem Rollstuhl umgekippt sei. Zum Glück auf die vom See abgewandte Seite. «Wir finden, dass hier etwas gemacht werden sollte, um die Sicherheit zu erhöhen», sagt Mumenthaler.

Was am Mittwochnachmittag passiert ist, weiss die Polizei noch nicht genau. Sie schliesst nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen aber eine Dritteinwirkung aus. Um sich ein besseres Bild vom Hergang machen zu können, sucht sie weiter nach Zeugen. Personen, die Angaben zum Vorfall machen können, werden gebeten, sich beim Kantonspolizeiposten Romanshorn unter der Telefonnummer 058 345 22 00 zu melden.

Dieser Artikel erschien am 25. Januar 2018 auf Tagblatt.ch.

veröffentlicht: 25. Januar 2018 15:46
aktualisiert: 25. Januar 2018 19:02

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