Schweiz

Swissnuclear: Laufzeit von Schweizer AKW soll verlängert werden

Wirtschaft

Kraftwerkbetreiber wollen Langzeitbetrieb für alle Atomkraftwerke sichern

12.10.2020, 12:18 Uhr
· Online seit 12.10.2020, 09:26 Uhr
Die Schweizer AKW-Betreiber fordern in einem Positionspapier von der Politik Rückhalt für den Langzeitbetrieb ihrer Reaktoren. Sie sollen weit über die ursprünglich angenommene Laufzeit hinaus betrieben werden.
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(wap) Der Langzeitbetrieb von Atomkraftwerken über die ursprünglich festgesetzte Laufzeit hinaus ist in der Schweiz bereits Realität, schreibt der Verband der Schweizer Kernkraftwerksbetreiber Swissnuclear in einem am Montag veröffentlichten Positionspapier. So seien die beiden Reaktoren in Beznau bereits seit 50 Jahren in Betrieb, dies trotz einer Referenzlaufzeit von 40 Jahren. Auch der Reaktor in Gösgen habe das Ende der Laufzeit erreicht und werde dennoch weiterbetrieben.

Möglich sei dies dank der Energiestrategie 2050, die den schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie vorsieht. Diese hält fest, dass die bestehenden AKW solange weiterbetrieben werden dürfen, wie sie «sicher sind». Dies sei für die Schweiz wichtig, da ohne Atomkraftwerke ein Drittel der einheimischen Stromerzeugung wegbrechen würde, schreibt Swissnucelar in seinem Positionspapier.

Lobbying für Langzeitbetrieb

Swissnuclear will sich nun dafür einsetzen, dass der Langzeitbetrieb auch politisch akzeptiert wird. Vorstösse, die sich direkt oder indirekt gegen den Langzeitbetrieb richteten, seien abzulehnen, hält Swissnucelar in dem Positionspapier fest.

Auch müssten Sicherheitsauflagen im Verhältnis zur Wirtschaftlichkeit der Kraftwerke stehen, fordert Swissnuclear. Sie dürften den Betrieb nicht ohne Sicherheitsgewinn laufend verteuern. Es sei im Sinne der Versorgungssicherheit und des Klimaschutzes, vorzeitige Abschaltungen von Atomkraftwerken aus Rentabilitätsgründen zu verhindern.

veröffentlicht: 12. Oktober 2020 09:26
aktualisiert: 12. Oktober 2020 12:18
Quelle: CH Media

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