Der Rechtsstreit zwischen dem Zirkus Knie und Viagogo ist noch nicht zu Ende. Die Vorwürfe sind schwer, doch die Kritik des Handelsgerichts ist deutlich: Das sind «unlautere und irreführende Geschäftspraktiken».
Betroffene äussern sich noch nit
Viagogo zieht das Urteil nun ans Bundesgericht weiter. Zur Angelegenheit äussern möchte sich das Ticketportal vorerst aber nicht: «Wir bitten um Verständnis, dass wir ein laufendes Verfahren nicht kommentieren können», sagt der Verantwortliche von Viagogo gegenüber SRF.
Auch der Zirkus Knie will vorerst nichts sagen. Nur viel: Viagogo fechtet alle Punkte an, in denen die Plattform vor dem Handelsgericht unterlegen war. Der Zirkus Knie setzt alles daran, dass auch das Bundesgericht zu ihren Gunsten entscheidet.
Das sind die Vorwürfe
Die Vorwürfe des Zirkus sind schwer aber auch sehr konkret: Viagogo hat Vorstellungen als ausverkauft bezeichnet, obwohl es noch Tickets gab. Ausserdem bot das Ticketportal Tickets für Kategorien an, die es gar nicht gibt. Laut Handelsgericht ist das irreführend.
Ein weiteres Problem ist laut Urteil des Handelsgerichts die Preistransparenz. Während einer Bestellung auf Viagogo steigen die Preise kontinuierlich an. Ausserdem gibt es knappe Zeitfenster und hinweise auf grosse Ticketnachfragen, was dazu führt, dass die Kunden die Ticketpreise nicht ausreichend studieren können.
Dies soll sich jetzt ändern. Das Gericht verlangt vom Portal, dass es künftig den vollen Kaufpreis mit allen Teilbeträgen während mindestens drei Minuten anzeigt. Zu den Teilbeträgen gehören zum Beispiel Buchungsgebühren, Bearbeitungsgebühren oder die Mehrwertsteuer. So sollen Käuferinnen den Überblick über den Kaufpreis behalten.
(sju)