Quelle: BRK News / CH Media Video Unit / Silja Hänggi
Nach rund sechs Stunden hatten die Einsatzkräfte den Stoffaustritt im Gebäude einer Chemiefirma unter Kontrolle, wie die Kantonspolizei Basel-Stadt mitteilte. Beim Zwischenfall sei niemand verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher am frühen Samstagmorgen zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Ein Teil der Einsatzkräfte war weiterhin vor Ort.
Säurewolke und fieser Geruch
Beim ausgetretenen Stoff handle es sich um Acetylchlorid. Wie viel davon ausgetreten war, war zunächst unklar. Messungen an verschiedenen Orten in der Region ergaben laut der Polizei zu keinem Zeitpunkt erhöhte Werte. Der Austritt habe jedoch in der Region zu einer gut sichtbaren Säurewolke und starken Geruchsbelästigungen geführt.
Das Acetylchlorid trat in einem Produktionsgebäude der Firma Cabb am Freitag um 21.00 Uhr aus. Die Flüssigkeit Acetylchlorid oder Essigsäure werde als Zwischenprodukt im Werk verwendet, teilte ein Cabb-Sprecher Anfrage mit. Die Einsatzkräfte seien sofort vor Ort gewesen, teilte das Unternehmen mit. Wie es zum Stoffaustritt gekommen war, war demnach noch unklar. Eine Untersuchung des Zwischenfalls sei im Gang.
Vorsorgliche Warnung
Der Kanton Basel-Landschaft warnte über den Warndienst des Bundesamts für Bevölkerungsschutz Alertswiss vor einem möglicherweise giftigen Stoffaustritt. Die Warnung galt auch für die Stadt Basel und Umgebung.
Die Bevölkerung war zwischenzeitlich angehalten, sich nicht im Freien aufzuhalten. Fenster und Türen sollten geschlossen und Lüftungen ausgeschaltet bleiben. Die Warnung sei vorsorglich erfolgt, sagte ein Sprecher der Kantonspolizei Basel-Landschaft am Freitagabend zu Keystone-SDA.
Bereits in der Vergangenheit war es in Gebäuden im Raum Schweizerhalle BL zum Austritt chemischer Stoffe gekommen. Die grösste Chemiekatastrophe ereignete sich 1986. In einer Lagerhalle der Chemiefirma Sandoz brach damals ein Feuer aus, das sich rasch ausbreitete.
(sda/red.)