«Nach der groben Entgleisung von Moderator Sandro Brotz hat die SVP jetzt entschieden, bis auf Weiteres auf eine Teilnahme an der Polit-Sendung des Fernsehens SRF zu verzichten», teilte die SVP am Dienstagabend mit. Die Partei fordere zudem eine Aussprache mit der SRG-Leitung, wie die Arena wieder «den gesetzlichen Auftrag der SRG erfüllen und neutral moderiert werden» könne.
Nach der groben Entgleisung von Moderator @SandroBrotz in der letzten #Arena hat die SVP entschieden, bis auf Weiteres auf eine Teilnahme an der Polit-Sendung des Fernsehens #SRF zu verzichten.
— SVP Schweiz (@SVPch) March 22, 2022
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Kritik an Moderator Brotz
Konkret kritisiert die SVP, dass sich Sandro Brotz als Richter gegenüber SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi aufgespielt habe. Laut der Schweizer Volkspartei steht diese «eklatante Grenzüberschreitung» im Widerspruch zum gesetzlichen Auftrag der SRG, Inhalte sachgerecht und neutral darzustellen. «Dass sich Arena-Moderator Sandro Brotz von seinen persönlichen Ansichten leiten lässt, ist für einen öffentlich-rechtlichen Sender inakzeptabel», heisst es in der Mitteilung weiter. Weil es sich gemäss der SVP nicht um die erste, «wohl aber um eine der schwersten Entgleisungen» von Brotz handelt, fordert die Partei nun eine Aussprache mit der SRG-Leitung.
Was ist passiert?
SVP-Fraktionschef sagte bei einer Debatte über die ukrainischen Flüchtenden im Parlament, dass es nicht sein dürfe, «dass Nigerianer oder Iraker mit ukrainischen Pässen plötzlich 18-jährige Ukrainerinnen vergewaltigen». Für Nationalratspräsidentin Irène Kälin (Grüne) zu viel des Guten. In der «Sonntagszeitung» sagte sie, Aeschi habe sich in unhaltbarer Weise rassistisch geäussert. Und weil in der SRF-Arena die Aussage von Thomas Aeschi zum Thema wurde, sagten die Grünen ihren Auftritt ab. Auch in den Sozialen Medien folgte ein Shitstorm.
"Es darf nicht sein, dass Nigerianer oder Iraker mit ukrainischen Pässen plötzlich 18-jährige Ukrainerinnen vergewaltigen!"@thomas_aeschi teilt heute im Nationalrat seine rassistischen Fantasien zum Thema "echte Flüchtlinge". Einer Demokratie unwürdig.https://t.co/uIj4GtwYwU pic.twitter.com/HIddkytQDM
— Marko Kovic (@marko_kovic) March 16, 2022
In der Arena von Freitagabend, den 18. März, konfrontierte Moderator dann SVP-Fraktionschef Aeschi mit dessen Aussagen im Nationalrat und stellte klar, dass seine Äusserungen rassistisch waren. Dies hätte auch die eidgenössische Rassismus-Kommission bestätigt.
(red.)