So soll das VBSG-Verspätungsproblem gelöst werden

22.06.2019, 15:38 Uhr
· Online seit 22.06.2019, 15:34 Uhr
Seit letztem Dezember sind die Verkehrsbetriebe St.Gallen mit dem neuen Buskonzept unterwegs. Dieses sollte neben neuen Linienführungen auch Verbesserungen bringen. Ein halbes Jahr später zeigt sich aber: Die Linien 3, 4 und 12 haben zu viel Verspätungen. Jetzt ist eine Lösung in Sicht.
Praktikant FM1Today
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St.Gallen Hauptbahnhof, es ist 17.30 Uhr. Feierabend-Stress auf den Linien der Verkehrsbetriebe St.Gallen (VBSG). Die rot-weiss-grauen St.Gallerbusse reihen sich an den Haltestellen. Ein Blick auf die Anzeigetafel zeigt: Viele Busse sind verspätet. Zuoberst auf der Verspätungsliste stehen die Linien 3, 4 und 12. Bei ihnen sind viele Busse mit «verspätet» gekennzeichnet.

Abtwil, Wittenbach und Heiligkreuz

Die Destinationen der Linien sind zwar keine Weltmetropolen, aber wichtige Orte in der Region St.Gallen. Entsprechend gross ist auch heute noch der Ärger über die Verspätungen. Die Gemeinde Wittenbach rief im Mitteilungsblatt zum Feedback auf und erhielt rund 70 Antworten. Der grösste Kritikpunkt hier: die Verspätungen. «Neben den Verspätungen war auch das Abkürzen des Busses, welcher manchmal von der Haltestelle Kantonalbank direkt an den Bahnhof fährt», sagt Isabel Niedermann, Kommunikationsbeauftragte bei der Gemeinde Wittenbach.

Dazu sagt Ralf Eigenmann, Unternehmensleiter der VBSG: «Wenn wir eine grosse Verspätung haben, ist es unter Umständen zielführender, die Schlaufe auszulassen, direkt an den Bahnhof zu fahren und die Fahrgäste auf dem Rückweg über die Schlaufe an ihren Haltestellen aussteigen zu lassen. Dies führt dazu, dass ein Teil der Verspätung aufgeholt werden kann. Wir sagen es aber natürlich auch im Bus vor der Haltestelle Kantonalbank.» Es handelt sich dabei um eine Notmassnahme. «Das darf natürlich nicht zur Regel werden», sagt Eigenmann.

Zusätzlicher Bus wartet an der Endhaltestelle

Im April hat die Gemeinde Wittenbach reagiert und sich zusammen mit den VBSG und dem Kanton an einen runden Tisch gesetzt. Die gefundene Lösung ist einfach und war zu jenem Zeitpunkt bereits von den VBSG dem Kanton offeriert worden: An der Endhaltstelle – zum Beispiel auf der Linie 4 am Bahnhof Wittenbach – wartet ein Bus, welcher dann garantiert pünktlich abfahren kann. Dasselbe wird auch bei den Linien 3 und 12 gemacht. Damit versprechen sich die Verkehrsbetriebe, dass der Bus dann rechtzeitig losfahren kann und sich so die Verspätungen nicht noch mehr anhäufen. Kostenpunkt: 351'000 Franken. Übernommen werden diese vollumfänglich vom Kanton. Dabei wird das Leistungsangebot aber nicht ausgebaut.

Es fehlen Busspuren

Eigenmann sieht die Hauptprobleme bei den fehlenden Busspuren, der Länge der Linie und auch bei der Verteilung der Fahrzeiten zwischen den Haltestellen. «Diese können wir erst im Betrieb real testen», sagt er. «Auf den nächsten Fahrplanwechsel im Dezember können wir diese optimieren», erzählt er weiter. Ausserdem können die sogenannten Umläufe mit einem Fahrzeug mehr geplant werden. Dadurch sollte es eine gewisse Entlastung geben.

Unterdessen ist man in Wittenbach zufrieden mit der Lösung. «Wir schauen, wie die Massnahme mit diesem zusätzlichen Bus greift, und ob sie die Verspätungsproblematik lösen kann», sagt Niedermann. Sie ergänzt aber: Wenn die geplante Lösung keine Verbesserungen bringt, werden die Verkehrsbetriebe wieder von Oliver Gröble hören. «Unser Gemeindepräsident scheut sich nicht, dann nochmals mit den Verkehrsbetrieben zu sprechen», sagt sie.

veröffentlicht: 22. Juni 2019 15:34
aktualisiert: 22. Juni 2019 15:38
Quelle: ham

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