«Zigi ist heute Morgen in Europa gelandet, er hat seine Kollegen bereits wieder gesehen – auch wenn er nach der langen Reise noch ein bisschen kleine Augen hatte», sagt Peter Zeidler, Trainer des FC St.Gallen, am Freitagnachmittag.
Für Lawrence Ati Zigi, die Nummer 1 im St.Galler Tor, war der Africa Cup nach der Gruppenphase vorbei. Für Ghana kam er zu keinen Einsätzen. Richard Ofori wurde jeweils vorgezogen, obwohl dieser seit über einem Jahr keine Spiele mehr für die Orlando Pirates absolviert hatte.
Zigi bleibt die Nummer 1
Jetzt ist Zigi also wieder da. Doch spielt er am Sonntag im ersten Heimspiel des Jahres gegen Lugano bereits? Oder darf Lukas Watkowiak, der beim Sieg gegen Lausanne-Sport eine ausgezeichnete Figur machte und rundum dafür gelobt worden ist, nochmals zwischen die Pfosten? Zeidler: «Das werde auch ich erst nach dem Abschlusstraining wissen. Natürlich ist Zigi der Publikumsliebling und die Nummer 1. Aber er war jetzt vier Wochen weg.»
Einen weiteren prominenten Rückkehrer gibt es auch beim Gegner. Renato Steffen dürfte wieder fit sein – «immerhin der beste Passgeber», wie Zeidler betont.
Mit guten und schlechten Erinnerungen aus Lausanne
Während die Espen ihr Auftaktspiel für dieses Jahr mit Ach und Krach 1:0 gegen Lausanne gewinnen konnten, musste sich Lugano 2:3 geschlagen geben – ebenfalls in Lausanne gegen Stade Lausanne Ouchy. Allerdings täuscht das Resultat darüber hinweg, dass bei Ouchy die ersten drei Schüsse aufs Tor rein gingen und danach nicht mehr viel kam.
Im Kybunpark wird man ein anderes Lugano sehen, eines, das mit hohen Ambitionen in die Saison gegangen ist. Peter Zeidler: «Gegen uns steht Lugano immer sehr kompakt und sucht die Chancen im Konter. Wir wissen, wo Lugano die Stärken hat.»
Als Familie verteidigen
Kompakt hinten stehen und verteidigen, das sind Attribute, die man in der bisherigen Saison nicht unbedingt mit dem FC St.Gallen assozierte. Aber ist dieses Jahr alles anders? Denn was die Espen insbesondere in der Schlussphase zeigten, war genau dieses solidarische Verteidigen gegen die vielen Angriffswellen der Lausanne-Spieler.
«Was die Mannschaft da gezeigt hat, war super. Sie hat sich sehr gut gewehrt. Es war eines der wenigen Spiele, in dem wir weniger Schüsse als der Gegner hatten», so Zeidler. Wenn es um diese Art des Verteidigens geht, spricht der FCSG-Trainer von «leiden» und «Family defending» – «ein Ausdruck, der Betim Fazliji aus der Nationalmannschaft des Kosovo mit zu uns gebracht hat».
Schubert: «Ich warte auf meine Chance»
Und wie sieht es im Sturm aus? Immerhin müsste man auch mindestens ein Tor gegen Lugano schiessen, um den Anschluss an die Tabellenspitze nicht zu verlieren. Chadrac Akolo und Willem Geubbels harmonieren derzeit ausgezeichnet. An ihnen führt kaum ein Weg vorbei.
Das registriert auch Fabian Schubert, dem deshalb nur die Rolle als Einwechselspieler bleibt. Er sagt: «Es freut mich für die beiden, dass es so gut läuft. Ich kenne meine Rolle und die muss ich akzeptieren. Aber ich gebe immer Vollgas und warte auf meine Chance.»
Von Moos im Aufbautraining
Eine Chance, die spätestens mit der Rückkehr von Julian von Moos nochmals ein bisschen kleiner werden dürfte. Der Thurgauer befindet sich bereits im Aufbautraining. Für die nächsten Spiele ist es für ihn aber noch zu früh. «Es gibt keinen Druck. Wir haben viele Stürmer, die in Form sind. Aber klar: Ein Julian in Topform können wir immer gebrauchen», so Zeidler.
Immerhin gibt es im Sturm oder der Verteidigung genügend Positionen für diese Spieler. Oder um nochmals Zeidler zu zitieren: «Ich kann zwei Sturmspitzen aufstellen, ich kann zwei zentrale Mittelfeldspieler aufstellen, ich kann zwei Innenverteidiger aufstellen. Aber ich kann keine zwei Goalies aufstellen.» Womit wir wieder bei der Frage sind: Steht am Sonntag Zigi oder Watkowiak im Tor? Wir sind gespannt.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Das Spiel des FC St.Gallen gegen den FC Lugano aus dem Kybunpark gibt es am Sonntag ab 14.15 Uhr im Liveticker auf FM1Today.