Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli / TeleZüri
1. Norwegen
(16 Gold/8 Silber/13 Bronze)
Norwegen, ein Land im Medaillenrausch. Wie schon in Pyeongchang hamstern die Skandinavier eine Goldmedaille nach dem anderen. Die Norweger werden mit Ski an den Füssen geboren, sagt ein Bonmot. Bessere Voraussetzungen gibt es nicht. Sport und Natur gehört zu ihrer DNA, die Volksfeste bei den Wettkämpfen am Holmenkollen, dem Hausberg von Oslo, sind legendär. Schnee und Eis von Dezember bis April im ganzen Land lassen keine Wünsche für den Wintersport offen; Schnee in den Städten erspart lange Reisezeiten.
Aber: Norwegen sammelt in zahlreichen Disziplinen Medaillen, nicht nur in den angestammten nordischen. Die Norweger machen also vieles richtig und leben nicht allein von ihrer geografischer Lage. Sie beweisen, dass Qualität im Spitzensport viel wichtiger ist als Quantität – sonst hätten sie mit fünf Millionen Einwohnern nicht derart Erfolg. Die Sportförderung ist top, der Spitzensport in der Gesellschaft akzeptiert.
2. Deutschland
(12 Gold/10 Silber/5 Bronze)
Der Eiskanal war fest in deutscher Hand. Neun von zehn Goldmedaillen gingen dort an den nördlichen Schweizer Nachbarn (viermal Schlitteln, zweimal Skeleton, dreimal Bob). Einziger Makel: Die neue Disziplin Monobob. Die Deutschen belegten im Medaillenspiegel wie 2018 Platz 2 hinter Norwegen.
3. China
(9 Gold/4 Silber/2 Bronze)
China hätte wohl kaum jemand im Vorfeld in den 3. Rang gesetzt. 2018 resultierte eine Goldmedaille, 2014 gar keine. Aber nun sagt der Medaillenspiegel, dass China zur Grossnation im Wintersport mutiert ist: Mit Eisschnelllauf, Eistanz, Shorttrack, Ski Freestyle, Aerials, Snowboard oder Skeleton war der Coup breit abgestützt. Ob dies so bleibt, ist fraglich. Der Erfolg wurde teilweise importiert: So holte die dreifache Medaillengewinnerin Eileen Gu ihren ersten Weltcupsieg im Januar 2019 noch für die USA.
4. USA
(8 Gold/10 Silber/7 Bronze)
Die USA belegte bereits in Pyeongchang den 4. Rang. Zum Sprung aufs Podest fehlten diesmal die Medaillen von Mikaela Shiffrin.
5. Schweden
(8 Gold/5 Silber/5 Bronze)
Die Schweden sind im Gegensatz zu den Niederlanden Allrounder. Sie decken bei ihrer Medaillenjagd ein sehr breites Spektrum an Sportarten ab.
6. Niederlande
(8 Gold/5 Silber/4 Bronze)
Eisschnelllauf und noch etwas Shorttrack. Da sticht einem richtiggehend ins Auge, dass Kimberley Bos im Skeleton Bronze geholt hat.
7. Österreich
(7 Gold/7 Silber/4 Bronze)
Das Duell mit Erzrivale Österreich schien für die Schweiz bereits verloren, dann gewonnen und nun ist es wieder verloren. Kurz vor Halbzeit glänzten einzig die Goldene von Beat Feuz sowie drei Bronzene für die Schweiz. Österreich bejubelte bereits 4 Siege und 13 Medaillen. Dann wendeten die Athletinnen und Athleten von Swiss-Ski temporär das Blatt. Doch am letzten Tag zog Österreich dank des Erfolgs im Teamwettkampf der Alpinen wieder vorbei. Könnte man nicht sagen, das 7:7 an Goldmedaillen sei ein Patt? Nein. Österreich musste mit der Skispringerin Marita Kramer einen klaren Gold-Trumpf coronabedingt in Europa lassen. Der «Sieg» von Österreich ist verdient.
8. Schweiz
(7 Gold/2 Silber/5 Bronze)
Den Alpinen sei Dank. Neun von 14 Medaillen sicherten sie der Schweiz. Alle 14 Medaillen gingen auf das Konto von Swiss-Ski, dem wichtigsten Schweizer Wintersport-Verband.
9. Team ROC (Russland)
(6 Gold/12 Silber/14 Bronze)
Die Nationen auf den Postionen 2 bis 8 können von Glück sprechen, dass die Athletinnen und Athleten aus Russland nur knapp 20 Prozent ihrer Medaillen in goldener Farbe umgehängt erhielten. Mit 32 Podestplätzen holte das Team ROC nur 5 Plaketten weniger als Norwegen (37). Platz 3 nach Anzahl Medaillen ging mit 26 an Kanada. Vier Goldene ergaben aber bloss den 11. Rang im offiziellen Medaillenspiegel. 2018 war es noch Platz 3.
10. Frankreich
(5 Gold/7 Silber/2 Bronze)