Tiere sterben wegen Deko-Herzli

· Online seit 22.03.2019, 07:07 Uhr
Bei Trauungen auf dem Rapperswiler Schlosshügel werden oft Plastik-Herzen geworfen. Dies ist zwar eine schöne Geste für das Brautpaar, doch gefährlich für die Tiere.
Krisztina Scherrer
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Wer in Rapperswil heiratet, hat mit dem Schlosshügel eine schöne Location ausgewählt. Damit das Brautpaar optimal in die Ehe startet, werden des öfteren rote Herzen aus Stanniolpapier, das man auch für Lametta verwendet, geworfen. Wie die «Obersee-Nachrichten» schreiben, können diese Herzen für Tiere tödlich enden.

Die Herzen landen nämlich auf der Wiese, auf der derzeit acht Damhirsche leben. «Wenn ein Hirsch zwei bis drei Herzli frisst, kann das schon tödlich sein», sagt Wildtierpfleger Theo Böhler. Kürzlich sei er eine Stunde lang mit dem Beseitigen der roten Glücksbringer beschäftigt gewesen. Wenn die Hirsche die Deko-Herzen essen, könne es vorkommen, dass diese den Eingang zum Magen verkleben. So könne der Verdauungsprozess nicht statt finden.

Vor einigen Monaten musste ein 3-jähriger Hirsch eingeschläfert werden. Er verlor an Gewicht und war stark abgemagert. Das Tier wurde auf Würmer und Parasiten untersucht – Fehlanzeige. «Es könnte sein, dass die Herzen Ursache für die Abmagerung des Hirsches waren», sagt Böhler.

Die Stadt ist sich der Gefahr bewusst. Sie plant, die Heiratenden auf einem Formular darauf hinzuweisen, dass das Werfen von Stanniolherzchen zu unterlassen sei. Auch die Veranstalter der Events auf dem Schloss haben reagiert und informieren die Hochzeitsgesellschaften, dass diese Herzen auf dem Gelände verboten seien.

(red.)

 

veröffentlicht: 22. März 2019 07:07
aktualisiert: 22. März 2019 07:07

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