Verkehrschaos am schönen Klöntalersee
Bergseen im FM1-Land eignen sich besonders gut für viele Likes auf Instagram. Doch Caumasee, Crestasee und Seealpsee sind Schnee von gestern. Seit ein paar Jahren zieht es immer mehr ins Glarnerland auf den sogenannten «Chlüntel», für Camping, Grillplausch und Badespass.
Allerdings befindet sich der Klöntalersee umringt von hohen Bergen auf einem erhöhten Plateau. So dass die meisten mit motorisiertem Fahrzeug zum schönen See fahren.
Parkchaos und Blechlawine im Klöntal
Das führt seit Jahren immer wieder zu Verkehrschaos. An Spitzentagen hat es zu wenig Parkplätze, die Touristen parkieren kreuz und quer. «Wir engagieren uns seit geraumer Zeit, damit die Verkehrssituation geordnet bleibt. Doch wenn es zu viele Fahrzeuge hat, sind auch uns die Hände gebunden und können nur noch zuschauen, wie das Chaos wächst», schildert der Klöntaler Gemeindepräsident Christian Marti die Situation.
400 Parkplätze fallen diesen Sommer weg
Bisher konnten die Badegäste auf zahlreiche Parkplätze einer benachbarten, verpachteten Gemeindewiese zählen. Doch die Wiese kann dieses Jahr nicht mehr benutzt werden. «Wegen des trockenen Sommers 2018 ist der pachtende Landwirt einerseits auf das Futter der grossen Wiese angewiesen. Andererseits wollen der Landwirt und ein grosser Teil der Bevölkerung damit ein Zeichen setzen. Sie wünschen sich einen besseren Ausgleich zwischen Schutz und Nutzung», so Gemeindepräsident Marti.
Es dürfte deshalb diesen Sommer mit besonders viel Verkehrschaos am «Chlüntel» zu rechnen sein. Dazu äussert sich die Gemeinde nicht, schon seit über 25 Jahren sei der grosse Verkehr Thema am Klöntalersee. Sicher ist aber, «dass am einmaligen Glarner Bergsee ein Gleichgewicht gefunden werden muss zwischen Schutz und Nutzung».
Gemeinde sucht Gespräch mit Kanton
Da wegen hohen Verkehrsaufkommens teils keine Rettungsgassen mehr gebildet werden können, der öffentliche Verkehr behindert wird, und auch Seerestaurants auf der anderen Seite des Sees Gäste verlieren, reagiert die Gemeinde mit einem Massnahmenblatt und sucht das Gespräch mit dem Kanton Glarus und dem Kraftwerkbetreiber Axpo. Damit für die überbelastete Verkehrssituation am «Chlüntel» längerfristig eine Lösung gefunden werden kann.