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Im Herbst ziehen die Spinnen von draussen wieder in die Häuser

Herbst

Die Spinnen ziehen wieder bei uns ein

22.10.2019, 10:50 Uhr
· Online seit 22.10.2019, 10:00 Uhr
Wenn es nicht gerade um den Marvel-Superhelden Spiderman geht, sind die meisten Menschen keine grossen Spinnen-Fans. Trotzdem müssen wir uns damit abfinden, dass wir ab jetzt wieder ein paar achtbeinige Mitbewohner zusätzlich haben.
Praktikant FM1Today
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Die meisten in der Schweiz heimischen Spinnen sind nicht grösser als ein Daumennagel – dafür sind sie alle giftig. Für Menschen ist das Gift aber ungefährlich. Nur die grössten Exemplare in der Schweiz können mit ihren Zangen durch die menschliche Haut beissen.

Doch unsere Spinnen beissen nur, wenn sie sich bedroht fühlen: denn selbst der kleinste Schweizer ist als Beute noch zu gross. Am schlimmsten ist noch der Biss einer Dornfingerspinne, der etwa einem Bienenstich entspricht.

Trotzdem fürchten sich enorm viele Personen vor Spinnen und damit auch vor dem Herbst. Denn im September und Oktober werden die unbeliebten Achtbeiner zu unseren Mitbewohnern und quartieren sich in Häusern und Wohnungen ein. Aber warum eigentlich?

Spinnen halten uns für Höhlenbewohner

Holger Frick vom Aargauer Naturama ist Spinnenliebhaber und hat sich im Rahmen seiner Doktorarbeit näher mit den Tierchen befasst. Wichtig ist: Es gibt verschiedene Gattungen. «Die meisten Spinnen sterben im Winter und legen davor Eier, woraus im Frühjahr wieder Spinnen schlüpfen», sagt Holger Frick.

Es gibt aber auch solche, die überwintern. Hausspinnen wie die Grosse Winkelspinne, oder die Hauswinkelspinne sind laut Frick Höhlenbewohner: «Wenn es in ihren natürlichen Höhlen zu kalt wird, zieht es sie in die komfortableren ‹Höhlen› der Menschen. Dort machen sie es sich am liebsten im Keller oder auf dem Dachboden gemütlich».

Effektive Mückenfalle

Wie das ein guter neuer Mitbewohner so macht, schnappt sich die Hausspinne freiwillig ein unbeliebtes Ämtli – das Aufräumen. Zumindest, was anderes Ungeziefer angeht: Die Spinne steht unbestritten an der Spitze der Nahrungskette. «Spinnen fressen gewaltige Mengen an Insekten», sagt Holger Frick.

In den Netzen der Hausspinnen verfängt sich so manches Insekt auch Mücken. Die heimischen Spinnen sind also richtig nützlich – und für den Menschen nicht gefährlich. Woher also kommt die weit verbreitete Angst vor den Spinnentieren?

Evolutionär bedingt

Es gibt verschiedene Theorien um die Herkunft  der Arachnophobie. Laut Holger Frick ist die panische Angst vor Spinnen wahrscheinlich vererbbar: «Es ergibt in gewissen Regionen der Erde durchaus Sinn, Angst vor Spinnen zu haben, da ihr Gift im schlimmsten Fall tödlich sein kann.»

Berüchtigt für ihr Gift sind zum Beispiel die Sydney-Trichternetzspinne oder die Brasilianische Wanderspinne. Weltweit gebe es nur etwa 40 Spinnenarten, die für Menschen tödlich sind. 

Nicht zuletzt könnte auch die Popkultur einen Einfluss auf die Spinnenangst haben: Filme wie «Arachnophobia» oder «Tarantula» haben zumindest nicht dafür gesorgt, Spinnen beliebter zu machen. Vor den heimischen Spinnen, die bei uns im Keller überwintern, ist die Angst jedoch völlig unberechtigt. 

 

 

veröffentlicht: 22. Oktober 2019 10:00
aktualisiert: 22. Oktober 2019 10:50
Quelle: cht

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