Zwei Herisauer im chinesischen Bobteam

· Online seit 26.08.2018, 12:07 Uhr
Hansueli und Fabio Schiess verbindet einiges, sie sind nicht nur Vater und Sohn sondern teilen auch die gleiche Leidenschaft für den Bobsport. Jetzt arbeiten sie gemeinsam im Mechanikerteam für die chinesische Bobmannschaft.
Krisztina Scherrer
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Ende September geht es für die Herisauer Fabio und Hansueli Schiess nach Calgary in Kanada. Die beiden Bobmechaniker bereiten sich dort mit der chinesischen Mannschaft auf die Saison vor. Ein halbes Jahr sind sie mit drei Frauen-und vier Männerteams unterwegs im Bobzirkus.

Bob im Blut

Im Sommer sind sie Lastwagenfahrer und Haushaltsgerätemonteur, doch im Winter schlägt ihr Herz nur für den Bobsport. «Ich war selber Bobfahrer. Als ich meine Rücktritt bekanntgab, wurde ich angefragt, ob ich als Mechaniker anfangen möchte», sagt der 34-jährige Fabio Schiess. Sein Vater Hansueli ist seit 1995 im Bobgeschäft. Er hat damals mit dem Schweizer Bobfahrer Christian Reich zusammengearbeitet und ist seit dem als Mechaniker tätig.

«Ich sagte sofort ja»

Jetzt haben die Beiden einen Vertrag bei der chinesischen Bobmannschaft unterzeichnet: «Schlussendlich ist das ganze durch Pierre Lüders, den ehemaligen kanadischen Bobfahrer, zustande gekommen. Ich habe mit ihm in Korea zusammengearbeitet und er wollte mich in China dabeihaben», sagt Fabio.

«Jetzt ist er weniger gefährlich»

Fabio hat den Vertrag aber nur unter einer Bedingung unterzeichnet, er wollte seinen 62-jährigen Vater mit im Team haben. «Wir harmonieren super miteinander», sagt Hansueli. Fabio ergänzt: «Wir haben schon in Korea zusammengearbeitet. Danach waren wir Konkurrenten. Jetzt wo ich ihn im Team habe, ist er weniger gefährlich. Ausserdem ist es schön, das mit ihm vor seiner Pensionierung durchzuziehen.»

Strenge Arbeitstage

Als Mechaniker einer Bobmannschaft, hat man strenge Arbeitstage. «Wir sind immer die ersten, die in der Garage stehen und die letzten die gehen. Wir müssen die Kufen vorbereiten und alles für die Athleten bereitstellen. Am Abend werden die Kufen abmontiert, getrocknet und der Schlitten wird kontrolliert», sagt Fabio.

«Jeder hat sein Geheimrezept»

Das Geheimrezept für besonders schnelle Kufen möchten die beiden Herisauer nicht verraten. Hansueli lacht: «Da hat jeder sein Geheimrezept. Die Kommunikation mit den Piloten und Bahntrainern ist vor allem wichtig.»

Vorfreude auf die Saison

Eine andere Kultur, eine kleine Bobnation und die grosse Herausforderung - genau das reizt die beiden Herisauer: «Ich freue mich auf eine spannende und lehrreiche Zeit mit dem chinesischen Bobteam und wenn wir Erfolg haben, freut es mich umso mehr», sagt Fabio.

veröffentlicht: 26. August 2018 12:07
aktualisiert: 26. August 2018 12:07

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