«Rekrut Ruoss, hier ist Ihre persönliche Waffe»

25.07.2017, 20:20 Uhr
· Online seit 25.07.2017, 19:50 Uhr
Diesen Sommer starten rund 7800 Rekruten ihre RS. Wir begleiten eine Woche lang den Ostschweizer Rekruten Beat Ruoss und seinen Ausbilder Fabrice Merz in der Infanterie Rekrutenschule 11 in Gossau. Am zweiten Tag werden die Rekruten eingekleidet und bekommen ihr Sturmgewehr.
Raphael Rohner
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«Ich bin gespannt, was wir alles bekommen», sagt Rekrut Ruoss vor der Material-Fassung. Er wirkt noch etwas verschlafen und läuft mit seinen Kameraden über den Kasernenplatz. Die erste Nacht in der Kaserne Neuchlen-Anschwilen haben die frischen Rekruten hinter sich und nun soll aus den Zivilisten ordentliche Soldaten werden. Dafür fahren die Rekruten ins Zeughaus nach St.Gallen und werden dort eingekleidet: Fast 300 Artikel fasst ein Rekrut in der ersten Woche. Das meiste Material ist PA, heisst persönliche Ausrüstung, und wird vom Soldaten bis ans Ende seiner Dienstzeit behalten.

Haufenweise Ausrüstung für jeden Soldaten

Im Zeughaus laufen die Rekruten in einer Reihe den Posten nach. Sie werden erst gemessen und dann bekommen sie ihre Uniform. Die Rekruten unterscheiden sich nun nicht mehr gross voneinander. Sie bekommen Jacken, Hosen, T-Shirts, Unterhosen, Gnägis, Sonnenbrillen, Rucksäcke, eine Gamelle, einen Kampfhelm und, und, und. Dieses Material wird in der Armee regelmässig kontrolliert in so genannten Mat-Kontrollen. Fehlt einem Soldaten etwas, muss er es bezahlen.

Die persönliche Waffe als Souveränitätszeichen der Bürger

Nach der Fassung der Bekleidung und der Packungen folgt der Moment der Waffenübergabe. Ruoss ist vor der Fassung seines Sturmgewehrs etwas nervös: «Ist schon eindrücklich, dass man als Schweizer sein Gewehr schon nach zwei Tagen im Militär bekommt.» In der Schweiz werden die Dienstwaffen den Angehörigen der Armee traditionell über die Landesflagge übergeben.

Die Eidgenossenschaft überträgt mit der Waffenübergabe dem Bürger, der zum Soldaten wird, die Rechte und Pflichten der Volkssouveränität: «Ich übergebe Ihnen Ihre persönliche Waffe», sagt der Vertreter der Landesverteidigung, in Rekrut Ruoss' Fall ein Berufsoffizier, zu ihm. Die Schweiz gibt den Soldaten eine Waffe, um damit auszudrücken, dass die Macht bei jedem einzelnen Bürger liegt.

Hier der zweite Teil der TVO-Militärserie:

veröffentlicht: 25. Juli 2017 19:50
aktualisiert: 25. Juli 2017 20:20
Quelle: rar

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