Blitzer auf der A1 ausser Rand und Band

30.01.2019, 14:20 Uhr
· Online seit 30.01.2019, 11:55 Uhr
Egal ob mit 105 oder 140 Stundenkilometern – der Blitzkasten auf der Autobahn A1 bei Wil hat am Dienstagmorgen wild drauflos geblitzt. Die Ursache war eine Störung. Wer schuldlos ins Blitzlichtgewitter kam, hat nichts zu befürchten.
Fabienne Engbers
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Am Dienstagmorgen hat der eine oder andere Autofahrer, der von St.Gallen Richtung Winterthur unterwegs war, zwei Mal auf seinen Tacho geschaut. Der Blitzkasten nach der Raststätte Thurau vor Wil hat diverse Autos geblitzt, egal ob diese zu schnell oder mit der korrekten Geschwindigkeit unterwegs waren. Eine Baustellensignalisation führte zum Blitzgewitter.

Irritiert durch Blitzlichter

In einem Waldstück direkt hinter der Autobahn fanden am Dienstag Forstarbeiten statt. Deshalb wurde auf dem Pannenstreifen eine Signalisation mit Blinklichter aufgestellt - direkt neben dem Blitzkasten. «Die gelben Blinklichter haben vermutlich den Messsensor gestört. Dieser hatte fälschlicherweise das Gefühl, jetzt komme ein schnelles Auto», sagt Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. «Deshalb hat er mehr oder weniger wild drauflos geblitzt.» Egal, ob grade ein Auto durchfuhr oder nicht. Entsprechend irritiert waren Lenker, die mit korrekter Geschwindigkeit geblitzt wurden. «Natürlich wird niemand gebüsst, der nicht zu schnell war», sagt Schneider.

Die Signalisation wurde um 7.30 Uhr aufgestellt. Um 9.20 Uhr ging bei der Kantonalen Notrufzentrale die Meldung des wilden Blitzers ein, kurz nach 09.30 Uhr war der Fehler behoben. «Nachdem wir die Meldung erhalten haben, wurde sofort reagiert», sagt Schneider. Er kann noch nicht sagen, ob der Blitzkasten die ganzen zwei Stunden fälschlicherweise geblitzt hat oder nur während einiger Minuten.

Wilde Mutmassungen auf Facebook

Der Blitzer ausser Rand und Band sorgte auf Social Media für wilde Spekulationen. «Es wird kontrolliert, ob man angeschnallt ist», behaupteten gleich mehrere Facebook-Nutzer in der Gruppe «Rennleitung SG». Andere glaubten zu wissen, dass Fotos gemacht werden, um Handy-Sünder zu entlarven. Eine nicht ganz ernst gemeinte, dafür umso unterhaltsamere, Vermutung: «Der Blitzer spürt das Januarloch und braucht seinen Lohn, deshalb leistet er Sonderschichten und blitzt jeden, der vorbeifährt.»

«So etwas machen wir nicht»

Diese Vermutungen und Spekulationen sind allesamt falsch. «Die Kantonspolizei St.Gallen blitzt nie vorsorglich, sondern ausschliesslich um Geschwindigkeitsübertretungen zu büssen», sagt Florian Schneider. Wer also am Dienstagmorgen nicht angeschnallt war oder mit dem Smartphone am Ohr geblitzt wurde, hat nochmal Glück gehabt. Es sei denn, er war tatsächlich zu schnell unterwegs.

veröffentlicht: 30. Januar 2019 11:55
aktualisiert: 30. Januar 2019 14:20
Quelle: cas/enf

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