Coronavirus

Ärzte protestieren nackt für mehr Schutzkleidung

· Online seit 29.04.2020, 06:17 Uhr
Eine Gruppe Deutscher Hausärzte hat die Aktion «Blanke Bedenken» lanciert, mit welcher sie auf den Mangel an Schutzkleidung aufmerksam machen wollen. Dafür posieren die Ärztinnen und Ärzte so wie Gott sie schuf.
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Deutsche Hausärztinnen und Hausärzte fühlen sich in der Corona-Krise im Stich gelassen. Mit der Aktion «Blanke Bedenken» soll auf die fehlende Schutzbekleidung in den Praxen aufmerksam gemacht werden. Dafür haben sich die Mediziner nackt fotografiert und ihre Bilder auf der Webseite der Aktion veröffentlicht. Dort erklären die Ärzte: «Um Sie sicher behandeln zu können, brauchen wir und unser Team Schutzausrüstung. Wenn uns das Wenige, was wir haben, ausgeht, dann sehen wir so aus.»

«Ein Bild sagt mehr als viele Worte»

«Die Nacktheit soll symbolisieren, dass wir ohne Schutz verletzlich sind», sagt Hausarzt Ruben Bernau in einer Pressemitteilung. Er und sein Praxisteam würden nach wie vor nur unzureichend über Schutzausrüstung verfügen, da der Markt leer gekauft sei. Hausarzt Christian Rechtenwald ergänzt: «Inspiriert wurden wir von dem französischen Arzt Alain Colombié, der sich nackt in seiner Praxis fotografiert und als ‹Kanonenfutter› bezeichnet hat. Ein Bild sagt mehr als viele Worte.»

«Haben selbst Schutzschilde gebastelt»

Nun fordern die Hausärztinnen und Hausärzte mehr Unterstützung. Mit einer Petition sollen Unterschriften gesammelt und die Politik dazu aufgefordert werden, genügend Schutzkleidung zur Verfügung zu stellen. Bisher hätten sich die Praxen oft selbst helfen müssen: «Wir haben Schutzschilde gebastelt, Masken und Kittel genäht oder nähen lassen.» Bisher zählt die am 18. April lancierte Petition rund 1'200 Unterschriften.

veröffentlicht: 29. April 2020 06:17
aktualisiert: 29. April 2020 06:17
Quelle: FM1Today

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