Contact-Tracing-App ab Ende Mai verfügbar
«Wir können in der Corona-Krise in eine nächste Phase übergehen», sagt Daniel Koch, Delegierter des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) für Covid-19 beim Point de Presse der Experten des Bundes am Freitag. Die Zahlen würden weiter sinken. Am Freitag waren es 119 neue bestätigte Fälle. Ziel der neuen Phase sei es, alle Infizierten zu isolieren und alle Kontaktpersonen ausfindig zu machen, um zu verhindern, dass sich das Virus weiterverbreitet.
Tracing-App sammelt keine persönlichen Daten
Dabei helfen soll ab Ende Mai die neu entwickelte Tracing-App des Bundes. Per Bluetooth soll die App registrieren, ob man mit einer mit dem Coronavirus infizierten Person in Kontakt war. Bei der Entwicklung der App stand die Privatsphäre der Bevölkerung im Zentrum: «Es werden keine persönlichen Daten oder Standortinformationen gesammelt. Es ist alles dezentral organisiert und wir wollen die Privatsphäre der Nutzer schützen. Ausserdem werden die Daten regelmässig gelöscht», sagt Marcel Salathé, Leiter der Expertengruppe «Digital epidemiology».
Quelle: CH Media Video Unit
Keine Besuchsreisen für unverheiratete Paare
Des weiteren äusserten sich die Experten zu den Besuchsreisen über die Grenze. Ein- und ausreisen dürfen weiterhin nur Ehegattinnen und Ehegatten, registrierte Partner und Unverheiratete mit gemeinsamen Kindern. «Unverheiratete Paare ohne Trauschein sind zur Zeit benachteiligt. Das liegt aber nur an der Ausweisbarkeit an der Grenze», sagt Cornelia Lüthy, Vizedirektorin des Staatssekretariats für Migration (SEM). Mit einer moralischen oder gesellschaftlichen Wertung habe das nichts zu tun.
«Epidemien entstehen durch das Verhalten der Leute»
Durch die Lockerungen der Massnahmen besteht die Möglichkeit, dass in den nächsten Wochen eine zweite Ansteckungswelle auf die Schweiz zukommt. Daniel Koch appelliert diesbezüglich an die Vernunft der Bevölkerung: «Epidemien entstehen durch das Verhalten der Leute. Wenn sich die Bevölkerung an die Regeln hält und somit verhindert, dass das Virus verbreitet werden kann, wird es auch keine zweite Welle geben.»
Hier gibt es den Ticker zum Nachlesen: