Spitzguuge

Geisterspiele oder Abbruch? Jetzt entscheiden die Clubs

29.04.2020, 19:39 Uhr
· Online seit 29.04.2020, 19:14 Uhr
Der Bundesrat hat das Konzept der Swiss Football League gutgeheissen und Geisterspielen ab dem 8. Juni zugestimmt. Ob es wirklich so kommt, entscheidet am Donnerstag aber das Liga-Komitee. «Damit macht FCSG-Präsident Matthias Hüppi den Spagat», schreibt Sportjournalist Dominic Ledergerber.
Anzeige

Bundesrätin Viola Amherd lässt Schweizer Fussballfans am späteren Mittwochnachmittag aufatmen. 61 Tage nach dem Entscheid der Swiss Football League, den Spielbetrieb vorübergehend auszusetzen, stellt die Departements-Chefin Sport in Aussicht, dass die Clubs den Trainingsbetrieb am 11. Mai wieder aufnehmen können und sagt dann: «Ab dem 8. Juni ist der Wettkampfbetrieb im Spitzensport unter Ausschluss der Öffentlichkeit wieder möglich.»

Ein klares Statement. Und doch gibt es zwei Fragezeichen. Einerseits behält sich der Bundesrat vor, den Verlauf der Pandemie abzuwarten und am 27. Mai definitiv zu entscheiden. Und andererseits liegt die Entscheidung, ob die Saison abgebrochen oder mit Geisterspielen beendet werden soll, nun bei den 20 Clubs der Super und Challenge League.

Clubs tagen morgen

Für FCSG-Präsident Matthias Hüppi ist der Bundesratsentscheid ein wichtiges Signal: «Auf der Grundlage dieses Entscheids und den Fakten, die wir selbst gesammelt haben, müssen wir nun den richtigen Entscheid für den Schweizer Fussball fällen.»

Doch was ist der richtige Entscheid? Hüppi ist nicht nur Präsident des Leaders, sondern auch Mitglied des Liga-Komitees, das morgen den für den Schweizer Fussball zukunftsträchtigen Entscheid fällen soll. Entscheiden sich elf der 20 Klubs für den Abbruch der Saison, muss Hüppi diesen Entscheid als Komitee-Mitglied mittragen, auch wenn er ihn als Präsident des Tabellenersten wohl eher zähneknirschend zur Kenntnis nehmen würde. Ein Spagat zwischen eigenen Interessen und denjenigen für den gesamtschweizerischen Fussball.

«Mit neuer Dynamik aus der Krise»

Logisch, dass sich Hüppi vor der wegweisenden Sitzung nicht in die Karten blicken lässt.

Interessiert ist er indes nicht nur an einer Lösung für diese Saison. «Es reicht nicht, nur darüber zu sprechen, ob man Geisterspiele durchführen soll oder nicht», so Hüppi. «Wir müssen offen sein für Ideen, wie man gestärkt und mit neuer Dynamik aus dieser Krise herausfindet.»

Für die Clubs stellt sich vorderhand nun aber die Frage, ob sie ein Meisterschafts-Endspurt mit Geisterspielen teurer zu stehen kommt als ein Abbruch der Saison. Fortsetzung folgt am Donnerstag.

veröffentlicht: 29. April 2020 19:14
aktualisiert: 29. April 2020 19:39
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige