Corona-Krise

Graubünden schnürt Hilfspaket von 80 Millionen Franken

30.03.2020, 12:42 Uhr
· Online seit 30.03.2020, 09:55 Uhr
Der Kanton Graubünden hat ein Coronavirus-Hilfspaket von 80 Millionen Franken geschnürt. Zusammen mit Bundesgeldern steht den Bündner Unternehmen so eine halbe Milliarde Schweizer Franken zur Verfügung. Mit dem Geld sollen Arbeitsplätze und Einkommen gesichert werden.
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Der Tourismus im Kanton Graubünden steht wegen des Coronavirus still, die Unternehmen benötigen Gelder, um Arbeitsplätze sichern zu können. Deshalb hat die Bündner Regierung ein Hilfspaket von 80 Millionen Franken geschnürt, wie der Kanton am Montag mitteilt. Das Paket ergänzt das Hilfspaket des Bundes von 40 Milliarden Franken. Insgesamt steht der Bündner Wirtschaft somit eine halbe Milliarde Franken zur Verfügung. 

Aus dem Hilfspaket können unter anderem Unternehmen unterstützt werden, die starke Umsatzeinbussen erleiden – so zum Beispiel der Tourismus. Bis zu 15 Prozent des Jahresumsatzes (höchstens fünf Millionen pro Unternehmen) kann mit den Geldern kompensiert werden. Diese Notkredite müssen innerhalb von fünf Jahren zurückbezahlt werden und sind zinsfrei. Die Regierung prüft zurzeit auch Härtefälle wie Selbständige, die durch die Maschen der Unterstützung-Kriterien fallen. Man berate, wie jene Unternehmen unterstützt werden können. 

475 Kredit-Gesuche bei Banken

Die Regierung ist zuversichtlich, dass die zusätzlichen 80 Millionen Franken für die Bewältigung der Krise reichen werden. «Seit vergangenem Donnerstag sind bereits 475 Kredit-Gesuche bei den Banken eingegangen», informiert Regierungsrat Marcus Caduff. Es handle sich hierbei um ein Kredit-Gesamtvolumen von 60 Millionen Franken, das bereits ausbezahlt worden sei. 

Weitere Unterstützung bietet der Kanton durch die Abschaffung der Verzugszinsen und der Mahngebühren für Rechnungen des Kantons. Die Steuererklärung muss jedoch fristgerecht bis Ende März eingereicht werden. 

Unterstützung Kultur und Sport

«Unser Ziel ist es, die dauerhafte Schädigung im Bereich Kultur und Sport zu verhindern», sagt Regierungsrat Jon Domenic Parolini an der Medienkonferenz. Der Bund habe im Kulturbereich 280 Millionen Franken für zwei Monate zur Verfügung gestellt. Mit diesem Geld könnten beispielsweise Ertragsausfälle durch Absagen von Veranstaltungen entschädigt werden. Die Ausfallentschädigung decke aber höchstens 80 Prozent des finanziellen Schadens. Die Hälfte der Kosten trägt der Kanton.

Für den Sport stellt der Bund 100 Millionen Franken zur Verfügung. «Zusätzlich zur Bundesunterstützung beabsichtigt der Kanton Graubünden, Sportverbände finanziell zu unterstützen», sagt Parolini. Damit sollen ein Leistungsabbau verhindert und die wichtigen Sportstrukturen aufrecht erhalten werden. Auch bei abgesagten oder verschobenen Sportveranstaltungen zeigt sich der Kanton kulant. Man werde versuchen, entgegenkommende Lösungen zu finden.

Die Medienkonferenz zum Nachlesen: 

veröffentlicht: 30. März 2020 09:55
aktualisiert: 30. März 2020 12:42
Quelle: FM1Today

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