Studie

Homeoffice bewährt sich auch bei Gemeinden und Kantonen

25.03.2021, 09:55 Uhr
· Online seit 25.03.2021, 05:26 Uhr
In vielen Branchen war Homeoffice vor Corona kaum verbreitet – so auch in der öffentlichen Verwaltung. Nach positiven Erfahrungen in der Pandemie sind viele Angestellte bei den Kantonen und Gemeinden dem Thema gegenüber positiv eingestellt. Das zeigt eine Studie der Hochschule Luzern.
Anzeige

Die Angst vor dem Unbekannten ist nichts Neues, dafür war es das Homeoffice. Jedenfalls bis zur Corona-Pandemie. Eine Studie der Hochschule Luzern zeigt jetzt, dass nach dem Sammeln von Erfahrungen mit der Arbeit von zu Hause die Akzeptanz dafür in der öffentlichen Verwaltung deutlich gestiegen ist.

Einfache Umstellung

Die Studie der Hochschule Luzern hat untersucht, wie sich das Homeoffice in der öffentlichen Verwaltung bewährt hat und auf welche Hürden die Mitarbeitenden gestossen sind. Gut funktioniert hat laut den Umfrageergebnissen die Umstellung der Verwaltungen auf Homeoffice. Über 80 Prozent der rund 600 befragten Kantons- und Gemeindeangestellten gaben an, sich zu Hause schnell eingerichtet und gut organisiert zu haben, sowie produktiv und effizient arbeiten zu können.

60 Prozent der Befragten in den Kantonsverwaltungen schätzen ihre Arbeit effizienter ein als im Büro. In den Gemeindeverwaltungen sind es mit 44 Prozent etwas weniger. Ebenfalls gut funktioniert habe bei den meisten die Organisation innerhalb des Teams – trotz räumlicher Distanz.

Toleranz für Homeoffice gestiegen

«Unsere Befragung zeigt, dass Homeoffice auch in öffentlichen Verwaltungen funktioniert», so Jana Z’Rotz, Co-Leiterin der Studie und Forscherin an der Hochschule Luzern. Das widerspiegle sich auch in der deutlich positiveren Einstellung zur Arbeit im Homeoffice. So waren vor der Pandemie rund 40 Prozent der Befragten positiv gegenüber Homeoffice eingestellt, 20 Prozent waren skeptisch.

Mittlerweile sind knapp 70 Prozent der Befragten positiver Meinung und nur gerade sechs Prozent geben an, skeptisch zu sein. Auch bei den Führungskräften stieg die Akzeptanz des Homeoffice.

Vor der Pandemie hatten viele Bedenken

Die Ergebnisse der Studie lassen vermuten, dass viele Verwaltungen von einer Präsenzkultur geprägt sind, wie Z'Rotz erklärt. «Die Vorgesetzten beurteilen die Arbeitsleistung primär aufgrund Anwesenheit und Einsatz vor Ort.»

Doch sei die kritische Haltung auch von den Mitarbeitenden geteilt worden, so Z'Rotz. Die Bedenken reichten von IT-Sicherheit und Datenschutz bis zu fehlender Infrastruktur und räumlicher Nähe.

Homeoffice steigert Attraktivität

Zwangsläufig mussten die Verwaltungen ihre Arbeitsorganisation flexibilisieren, dieser Prozess wurde durch die Pandemie beschleunigt. «Wir beobachten ein Umdenken in der Arbeitskultur und gehen davon aus, dass sich Homeoffice auch in öffentlichen Verwaltungen etablieren wird – jedoch langsamer als in anderen Wirtschaftszweigen», sagt Z’Rotz.

Homeoffice bietet laut der Studie die gleichen Vorteile für Verwaltungen wie für Unternehmen. Etwa eine bessere Work-Life-Balance der Mitarbeitenden. Auch zur Attraktivität der öffentlichen Verwaltung als Arbeitgeberin trägt das Homeoffice bei und vergrössert damit den potenziellen Rekrutierungspool für Kantone und Gemeinden.

(red.)

veröffentlicht: 25. März 2021 05:26
aktualisiert: 25. März 2021 09:55
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige