Klimastreiker werden zukünftig bestraft

14.01.2019, 10:56 Uhr
· Online seit 14.01.2019, 09:35 Uhr
Nachdem Ostschweizer Kantischüler bereits zum zweiten Mal den Schulunterricht bestreikt haben, zieht das Bildungsdepartement jetzt Konsequenzen. Ein erneuter Streik werde nicht toleriert.
Praktikant FM1Today
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Schülerinnen und Schüler, die für das Klima streiken: Dieses Bild zeigte sich am vergangenen Freitag in der Stadt St.Gallen. Rund 350 Schülerinnen und Schüler aus der ganzen Ostschweiz zogen mit Transparenten und Sprechchören durch die Stadt, statt die Schulbank zu drücken. Wer sich korrekt, mit Unterschrift der Eltern und einer persönlichen Stellungnahme, abmeldete, dem wurde keine Absenz eingetragen. Damit ist jetzt Schluss.

«Streik zu Lasten der Ausbildung»

«Die Teilnahme an weiteren Klimastreiks hat eine unentschuldigte Absenz zur Folge», sagt Tina Cassidy vom Amt für Mittelschulen. Die Streikteilnahme gehe zu Lasten der Ausbildung und des geordneten Schulbetriebs. «Wir haben einen Bildungsauftrag und man kann nicht unbeschränkt dem Unterricht fernbleiben.»

Gespräch angekündigt

Gleichzeitig versteht das Bildungsdepartement aber die Sorge der jungen Menschen. «Wir unterstützen das Anliegen, aber nicht die Aktion», sagt Cassidy weiter. «Wir können ein langfristiges Fernbleiben nicht tolerieren.»

Cassidy will sich mit den Initianten des Streikes wenn möglich noch in dieser Woche treffen. «Es ist wichtig, dass wir ein offenes Ohr haben und zuhören, was sie bewirken möchten.» Gleichzeitig werden die Hintergründe der Absenzenregelung erklärt.

Im Zeugnis sichtbar

Eine unentschuldigte Absenz ist im Zeugnis sichtbar. «Abhängig von der jeweiligen Schulleitung kann eine hohe Zahl von untentschuldigten Absenzen noch weitere Folgen haben», sagt Cassidy. Theoretisch sei auch ein Ausschluss von der Schule bei zu vielen unentschuldigten Absenzen möglich.

Auch in anderen Kantonen, wo ebenfalls Klimastreiks stattfinden, hat die Streikteilnahme eine unentschuldigte Absenz zur Folge.
veröffentlicht: 14. Januar 2019 09:35
aktualisiert: 14. Januar 2019 10:56
Quelle: red.

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