Muskelkater, blutige Hände und viel Ehrgeiz
Simea ist auch neben dem Training wichtig, eine schöne Zeit mit ihren Freundinnen zu verbringen. «Abends ‹werfölfeln› wir immer, das gehört dazu.» Lagerleiterin Sabine aus Goldach ist gleicher Meinung: «Es ist wichtig, dass sich die Mädchen nach den Trainingseinheiten genügend erholen können.»
Badi-Besuch ist gestrichen
Wie die 45-Jährige erzählt, wollte die Gruppe aus zehn Kindern und drei Leitern eigentlich einen Nachmittag in der Widnauer Badi, die sich gleich neben der Sporthalle befindet, verbringen. «Daraus wird wohl nichts, schliesslich schüttet es die ganze Woche wie aus Kübeln.»
Könne man nicht in die Badi, bleibe mehr Zeit zum Trainieren. «Hier in Widnau geht es grundsätzlich darum, die Elemente zu verbessern und neue Posen zu lernen», sagt Sabine. Nach den Sommerferien wolle die Geräteriege an verschiedenen Wettkämpfen teilnehmen - an der St.Galler und der Appenzeller Meisterschaft sowie an der Gruppenmeisterschaft. «Wir freuen uns, wenn wir vorne dabei sind. Das Ziel ist sicher ein Podestplatz oder zumindest ein guter Rang.»
Die grosse Schwester als Vorbild
Die 10-jährige Kira ist die jüngste Lagerteilnehmerin. «Mir gefällt es hier sehr gut», sagt die Rorschacherin. Auch wenn ihr etwas wehtue und sie offene Stellen an Händen und Füssen habe, turne sie weiter. «Das macht mir nichts aus.» Woher sie diesen Willen hat? «Mein grosses Vorbild ist meine Schwester Yael», erzählt Kira.
Yael ist 15 Jahre alt und ebenfalls mit der Staader Geräteriege ins Trainingslager gefahren. Sie freut sich, dass sich ihre kleine Schwester von ihr inspiriert fühlt. «Ich schaue zu den älteren Turnerinnen und allen voran zu Giulia Steingruber hoch.» Möglicherweise stehe für sie bald die Schweizer Meisterschaft an - «mein Ziel ist es, dort so gut wie möglich abzuschneiden».
«Tape darauf und weiter geht's»
Auch Yael spürt das Training in den Muskeln. «Das einzige, was man bei Muskelkater tun kann, ist warten. Und Salben», sagt die Rorschacherin und lacht. «Einfach weiterturnen, dann geht der Muskelkater schon weg», lautet das Rezept der 14-jährigen Nina aus Untereggen. Auch bei Blasen gilt laut der Teenagerin: «Tape darauf und weiter geht's.»