Muskelkater, blutige Hände und viel Ehrgeiz

13.08.2018, 15:29 Uhr
· Online seit 28.07.2017, 11:28 Uhr
Ihre Muskeln schmerzen und sie haben Blasen an Händen und Füssen - doch das hält die Turnerinnen der Geräteriege Staad nicht davon ab, im Trainingslager in Widnau alles zu geben und ihren Zielen damit ein Stück näher zu kommen.
Laurien Gschwend
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Stadt St.Gallen Watt bin ich

«Es wäre schon cool, einmal an der Schweizer Meisterschaft teilnehmen zu können», sagt Simea aus Thal. In ihrer Kategorie 5 unter den besten Zehn zu sein, gehört ebenfalls zu ihren Ambitionen. Während des Trainingslagers habe sie schon eine Menge verbessern können - «zum Beispiel meinen Sprung», freut sich die 14-Jährige.

Nach dem Training gibt's Ferien

Hart zu trainieren, hat aber auch seine Schattenseiten: «Ich habe einen Mega-Muskelkater», sagt Simea, die bereits seit zehn Jahren turnt. «Zum Glück gehe ich im Anschluss an das Lager noch in die Ferien, am liebsten hätte ich gleich einen Masseur dabei.»

Simea ist auch neben dem Training wichtig, eine schöne Zeit mit ihren Freundinnen zu verbringen. «Abends ‹werfölfeln› wir immer, das gehört dazu.» Lagerleiterin Sabine aus Goldach ist gleicher Meinung: «Es ist wichtig, dass sich die Mädchen nach den Trainingseinheiten genügend erholen können.»

Badi-Besuch ist gestrichen

Wie die 45-Jährige erzählt, wollte die Gruppe aus zehn Kindern und drei Leitern eigentlich einen Nachmittag in der Widnauer Badi, die sich gleich neben der Sporthalle befindet, verbringen. «Daraus wird wohl nichts, schliesslich schüttet es die ganze Woche wie aus Kübeln.»

Könne man nicht in die Badi, bleibe mehr Zeit zum Trainieren. «Hier in Widnau geht es grundsätzlich darum, die Elemente zu verbessern und neue Posen zu lernen», sagt Sabine. Nach den Sommerferien wolle die Geräteriege an verschiedenen Wettkämpfen teilnehmen - an der St.Galler und der Appenzeller Meisterschaft sowie an der Gruppenmeisterschaft. «Wir freuen uns, wenn wir vorne dabei sind. Das Ziel ist sicher ein Podestplatz oder zumindest ein guter Rang.»

Die grosse Schwester als Vorbild

Die 10-jährige Kira ist die jüngste Lagerteilnehmerin. «Mir gefällt es hier sehr gut», sagt die Rorschacherin. Auch wenn ihr etwas wehtue und sie offene Stellen an Händen und Füssen habe, turne sie weiter. «Das macht mir nichts aus.» Woher sie diesen Willen hat? «Mein grosses Vorbild ist meine Schwester Yael», erzählt Kira.

Yael ist 15 Jahre alt und ebenfalls mit der Staader Geräteriege ins Trainingslager gefahren. Sie freut sich, dass sich ihre kleine Schwester von ihr inspiriert fühlt. «Ich schaue zu den älteren Turnerinnen und allen voran zu Giulia Steingruber hoch.» Möglicherweise stehe für sie bald die Schweizer Meisterschaft an - «mein Ziel ist es, dort so gut wie möglich abzuschneiden».

«Tape darauf und weiter geht's»

Auch Yael spürt das Training in den Muskeln. «Das einzige, was man bei Muskelkater tun kann, ist warten. Und Salben», sagt die Rorschacherin und lacht. «Einfach weiterturnen, dann geht der Muskelkater schon weg», lautet das Rezept der 14-jährigen Nina aus Untereggen. Auch bei Blasen gilt laut der Teenagerin: «Tape darauf und weiter geht's.»

veröffentlicht: 28. Juli 2017 11:28
aktualisiert: 13. August 2018 15:29

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