Ungarn schliesst Lücken im Grenzzaun zu Serbien

14.09.2015, 18:12 Uhr
· Online seit 14.09.2015, 16:54 Uhr
Ungarn macht die Grenzen definitiv zu: Polizisten haben heute damit begonnen, die letzte Lücke im Grenzzaun zu Serbien zu schliessen. Die Eisenbahnlinie bei Röszke wird von Polizisten blockiert. Ein Container mit scharfem Klingendraht soll das illegale Überqueren der Grenze dort in Zukunft verhindern.
Dumeni Casaulta
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Die Eisenbahnstrasse bei Röszke ist der wichtigste Übergang von Flüchtlingen auf der Balkanroute in das EU-Mitgliedsland Ungarn. Polizisten haben Ankömmlinge heute zu einem Grenzübergang zwei Kilometer westlich von den Schienen geschickt.

Gefängnis für illegale Einreise

Ab morgen Dienstag sollen Flüchtlinge nur noch über einen von der Polizei bewachten Übergang an einer Strasse ins Land kommen können. Das teilte die ungarische Regierung mit. Wer illegal über den Zaun einreist, kann ab Dienstag wegen einer Straftat verfolgt und zu Gefängnis verurteilt werden oder nach Serbien deportiert werden.

Grafik zum Grenzzaun zwischen Ungarn und Serbien

(KEYSTONE/Sanghamitra Dhar)

Klingendraht Container gegen Flüchtlinge

Der Grenzübergang an der Eisenbahnstrasse bei Röszke soll durch einen mit scharfem Klingendraht bestückten Container dicht gemacht werden. Die Polizei hat die Barriere heute vorgestellt. Ab Mitternacht soll die Einreise von Flüchtlingen so verhindert werden. Der Container kann verschoben werden, damit Züge durchfahren können.

Grenzkontrollen auch in Österreich, Deutschland und der Slowakei

Die Grenze zwischen Ungarn und Serbien ist eine der Aussengrenzen der Europäischen Union. Gemäss Schengen-Abkommen sollen die Aussengrenzen gesichert werden, dafür gilt an den Binnengrenzen der EU freie Fahrt. Normalerweise. Denn wegen der Flüchtlingskrise haben Deutschland, Österreich und die Slowakei wieder Kontrollen an ihren Grenzen eingerichtet.

veröffentlicht: 14. September 2015 16:54
aktualisiert: 14. September 2015 18:12
Quelle: sda/cas

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