Deshalb sehen die «Quöllfrisch»-Flaschen anders aus
«ÄXGÜSI - PARDON - SCUSA» steht auf einem runden Blickfang neben den Zutaten auf der Hinterseite der 3dl-Quöllfrisch-Bierflaschen der Brauerei Locher aus Appenzell. Mit «Jahrhundert-Sommer - Gleiches Bier - Andere Farbe» wird der Missstand erklärt. Denn der eine oder die andere geneigte Bierkäuferin blickte tatsächlich ein bisschen konfus auf das neue Kleid der kleinen Flaschen. Statt vertrautes hellgrün erwarteten die Kunden eine dunkelgrüne Bierflasche in den Verkaufsläden.
«Spektakuläres Farbenspiel»
Auf der Webseite der Brauerei heisst es: «In Appenzell setzt nicht nur die Natur zu einem spektakulären Farbenspiel an. Auch die Bierflaschen der Brauerei Locher machen sich bereit für den Indian Summer.»
In den Herbstmonaten werde «Quöllfrisch hell» in ein adrettes Olivgrün gekleidet sein. Der Grund für den Garderobenwechsel sei ein ganz pragmatischer: «Aufgrund des Rekordsommers 2018 gibt es Engpässe bei den leuchtend grünen Einwegflaschen.»
Keine Marketing-Aktion
Spekulationen, wonach es sich beim Farbenwechsel um eine Marketing-Aktion handelt, will die Brauerei entkräften. «Der heisse und prächtige Sommer 2018 hat nämlich seinen Tribut gefordert. Leere Bierflaschen sind momentan Mangelware», sagt Aurèle Meyer, Leiter Administration bei der Brauerei Locher.
So bitten deutsche Brauereien ihre Kunden seit Juli, leere Bierflaschen möglichst rasch wieder zu den Sammelstellen zurück zu bringen, damit sie neu mit Gerstensaft befüllt werden können. Auch bei den Flaschenlieferanten der Brauerei Locher seien die Bestände langsam knapp und es komme zu vereinzelten Engpässen und Lieferverzögerungen.
Kein Olivenöl
Damit die «Quöllfrisch hell»-Liebhaber dennoch ihr Lieblingsbier uneingeschränkt geniessen können, füllt die Brauerei Locher das Bier in den kommenden Wochen in olivgrüne Flaschen ab. Dem gewohnten Aroma werde dieser saisonale Garderobenwechsel keinen Abbruch tun. Und auch das Grundrezept der Appenzeller Bierspezialität bleibt dasselbe: Hopfen, Malz, Bierhefe und Quellwasser aus dem Alpstein. Oder wie es auf dem «Quöllfrisch-Blog» heisst: «Keine Sorge – drin ist kein Olivenöl. Der Inhalt ist immer noch quöllfrisches Quöllfrisch aus Appenzell.»
Falls jemand wirklich Mühe mit der neuen Farbe haben sollte: Ab dem neuen Jahr sind die gewohnten, hellgrünen Flaschen zurück.
