Eidgenössisches Jodlerfest

Jodler-Chörli ziehen Fazit: «Wären gerne länger geblieben»

· Online seit 19.06.2023, 19:03 Uhr
Am vergangenen Wochenende ging in Zug das Eidgenössische Jodlerfest über die Bühne. Rund 210'000 Jodelbegeisterte wurden durch das Brauchtumsspektakel angelockt. Auch die Ostschweiz war stark vertreten – zwei Chörli berichten.
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Das Eidgenössische Jodlerfest in Zug ist Geschichte. Über 10'000 Aktive nahmen laut den Organisatoren an den Wettbewerben für Jodeln, Alphornblasen und Fahnenschwingen teil. «Die Begeisterung und die Virtuosität der Aktiven werden bei uns allen bleibende Erinnerungen hinterlassen», wurde Bundespräsident Alain Berset in der Mitteilung zitiert.

«Die Aktiven haben dafür gesorgt, dass das Jodeln, das Fahnenschwingen und das Alphornblasen in der schwierigen Zeit der Pandemie erhalten, ja sogar gestärkt werden konnten», lobte Karin Niederberger, die Präsidentin des Eidgenössischen Jodlerverbandes.

Neben den Wettbewerben habe sich das Fest durch eine einzigartige Stimmung ausgezeichnet. Zur Begeisterung der Besucherinnen und Besucher sei entlang der gesamten Festmeile am Zugersee auf Schritt und Tritt gejodelt, «gealphörnlet» und «gefähndelt» worden, als gäbe es kein Morgen, hiess es vonseiten des Organisationskomitees.

Appenzeller Chörli wäre gern länger geblieben

Von der guten Stimmung berichten auch die Chörli aus dem FM1-Land. Eines von ihnen ist das Chörli «Cha we cha» aus Appenzell. «Es war eine wunderbare Atmosphäre, überall wurde gesungen und gelacht – und natürlich auch getrunken», erklärt der Chörli-Präsident Reto Fässler.

Die Jodler von «Cha we cha» liessen ihren Gesangsvortrag auch von einer Fachjury bewerten und sind mit dem Resultat sehr zufrieden. «Wir haben eine eins erhalten. Wenn man so gut ausgezeichnet wird, darf man natürlich zufrieden sein», sagt Fässler mit stolzer Stimme. Denn das Chörli probt nicht so oft und singt nur am Eidgenössischen und an einem Teilverbandsfest.

Das Appenzeller Chörli konnte aber gar nicht so richtig feiern, weil es nur am Samstag vor Ort war. Fässler wäre mit seinem Chörli gerne länger geblieben, aber das war dieses Mal aufgrund der vielen Termine nicht möglich. «Das hat uns natürlich schon ein bisschen gefuchst, aber nächstes Mal sind wir sicher wieder mindestens zwei Tage dabei», sagt Fässler zum Schluss.

Auch Junge hat’s gefreut

Dass Jodeln und Brauchtum nur etwas für die Alten sind, ist definitiv ein Mythos. Das beweist das «Öhrli-Chörli» aus Appenzell. Die Mitglieder sind zwischen 18 und 26 Jahre alt. Der Altersunterschied zu den meisten Festbesuchenden stört die jungen Appenzellerinnen und Appenzeller nicht. «Wir sind stolz, dass wir in unserem Alter bereits an diesem Fest mitmachen dürfen und die Tradition so weiterleben», erklärt die Präsidentin Myriam Inauen.

Und, dass das junge Chörli nicht einfach nur mitmacht, sondern auch musikalisch brilliert, zeigt ihr musikalischer Vortrag. Sie haben sich mit dem Stück «E mol im Johr» die Bestnote 1 erjodelt.

Anders als «Cha we cha» gönnte sich das «Öhrli-Chörli» den Samstag und Sonntag am Eidgenössischen. Etwas, was laut Inauen sehr genossen wurde: «Das Fest am See war sehr schön. Und auch das Zusammensein am Sonntag war wunderbar.» Darauf angesprochen, ob denn auch alle am Montag wieder fit waren, antwortet Inauen: «Ich denke schon, wir waren ja alle am Sonntagabend wieder daheim.»

Nächster Halt: Basel

Das 31. Eidgenössische Jodlerfest war am Freitag nach einer sechsjährigen Pause auf dem Landsgemeindeplatz eröffnet worden. Wegen der Corona-Pandemie fiel die letzte Ausgabe des alle drei Jahre stattfindenden Festes ins Wasser. Das nächste Eidgenössische Jodlerfest wird 2026 in der Stadt Basel durchgeführt.

(mma/sda)

veröffentlicht: 19. Juni 2023 19:03
aktualisiert: 19. Juni 2023 19:03
Quelle: FM1Today

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