Appenzeller Bahnen

Weniger Ersatzbusse dank besserer Wettervorhersage

· Online seit 19.11.2019, 06:00 Uhr
Der Wind «Laseyer» zwingt die Appenzeller Bahnen regelmässig, im Zugverkehr zwischen Wasserauen und Weissbad auf Ersatzbusse umzustellen. Jetzt arbeitet sie an einem System, das präziser aufzeigen soll, wann der Wind für die Züge zu gefährlich ist.
Anzeige

Immer wieder mussten die Appenzeller Bahnen in den letzten Jahren ihren Betrieb zwischen Wasserauen und Weissbad wegen des Windes «Laseyer» einstellen und auf Busse ausweichen. Der regionale Wind im Gebiet Wasserauen erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von über 200 Stundenkilometern. Im Jahr 2007 hob «Laseyer» sogar einen Steuer- und Personenwagen der Appenzeller Bahnen aus den Schienen. 

Neue Züge haben Gewicht besser verteilt

Seit etwa einem Jahr sind bei den Appenzeller Bahnen neue Züge in Betrieb. Dort ist zwar das Gewicht besser über die Fahrzeuglänge verteilt, trotzdem wird bei Wind weiterhin auf Busbetrieb umgestellt, auch wenn dies nicht immer notwendig wäre.

1600 Franken Kosten für Umstellung auf Busse

«Es wird zurzeit so gehandhabt, dass wenn die Windprognose oder die Windmessung einen Wert von über 70 Kilometern pro Stunde erreicht, der Bahnbetrieb zwischen Wasserauen und Weissbad unterbrochen und auf Busbetrieb umgestellt wird», heisst es auf Anfrage von FM1Today. Bei der Windprognose stützen sie sich auf eine Vier-Tagesprognose. Die Umstellung auf den Busbetrieb koste die Appenzeller Bahnen jedesmal durchschnittlich 1600 Franken. 

Umsetzung im 2021

Jetzt arbeiten die Appenzeller Bahnen an einem System, mit dem die Zusammenhänge zwischen Windvorhersagen, Wettermodellen und effektiven Seitenwinden präziser berechnet werden sollen. «Dazu sind wir mit verschiedenen Forschungspartnern in Kontakt», unter anderen mit der ETH Zürich. Ein Algorithmus soll helfen, die heutige Entscheidungsgrundlage zu optimieren. Das heisst, das System soll genauer aufzeigen, wann zwischen Wasserauen und Weissbad wegen des Windes auf Busbetrieb umgestellt werden muss.

Das Erarbeiten des Systems startet im Dezember und dauert etwa eineinhalb Jahre. «Die Umsetzung ist daher frühestens im Sommer 2021.»

veröffentlicht: 19. November 2019 06:00
aktualisiert: 19. November 2019 06:00
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige