Ein Treuhandbüro in Vaduz hat im März fast 2 Millionen Dollar auf ein Konto in Hongkong überwiesen. Die vermeintlichen Geschäftskunden entpuppten sich allerdings als Betrüger. Das Treuhandbüro fiel dem sogenannten CEO-Betrug zum Opfer.
Zwei Zahlungen über 1,9 Millionen Dollar
Die Täter gaben sich als Auftraggeber aus und veranlassten die Überweisung von zwei Zahlungen mit insgesamt 1,9 Millionen Dollar. Als eine weitere Zahlung von 3,2 Millionen Dollar hätte ausgeführt werden müssen, wurde das Treuhandbüro stutzig und stoppte den Transfer.
Laut der Landespolizei Fürstentum Liechtenstein geben sich die CEO-Betrüger als tatsächliche Geschäftspartner und Mitglieder der Geschäftsleitung aus. Sie kontaktieren die Finanzabteilung und fordern – immer unter Zeitdruck – die Überweisung eines grösseren Betrags. Der Kontakt erfolgt per Telefon oder E-Mail, die Überweisung soll auf Konten im Ausland getätigt werden. Nach der Überweisung wird das Geld unverzüglich abgehoben oder weitertransferiert.
Täter sind über Opfer gut informiert
Die Täter sind in der Regel ausgezeichnet über die Firma informiert. So kennen sie dank des Webauftritts die Strukturen und teilweise sogar Unterschriften der Geschäftsleitungsmitglieder. Ausserdem wissen sie, wann Personen abwesend oder nicht erreichbar sind und können so den Zeitdruck erhöhen.
Die Landespolizei rät Firmen, ihre Mitarbeiter auf den CEO-Betrug zu sensibilisieren und Zahlungsaufträge immer über offizielle Kanäle bestätigen zu lassen. Bei Verdacht soll sofort die Bank informiert werden.