Ostschweiz

Es «tötelet» in der Thur

Es «tötelet» in der Thur

06.09.2017, 15:33 Uhr
· Online seit 06.09.2017, 15:24 Uhr
Mitte August ist in der Thur im Kanton St.Gallen ein grosse Anzahl Fische verendet. Der Vorfall wiederholt sich bereits zum dritten Mal. Die St.Galler Behörden und der Bund tappen im Dunkeln.
Sandro Zulian
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«Wir haben in der Thur im mittleren Toggenburg tote Bachforellen gefunden», sagt Christoph Birrer, Amtsleiter Fischerei im Amt für Natur des Kantons St.Gallen. Die toten Bachforellen, bei denen es sich hauptsächlich um jüngere Fische handelt, seien von Privatpersonen gesichtet und gemeldet worden.

Veränderungen an Herz und Leber

«Die Tiere haben keine äusseren Verletzungen, sondern weisen Organveränderungen auf», sagt Birrer. Gemeint sind damit Veränderungen an Herz und Leber. «Im Moment tappen wir im Dunkeln», sagt Birrer. Abklärungen seien vom hiesigen Fischereiverein Thur, dem Bund und dem Kanton umgehend in die Wege geleitet worden. Dazu werden Gewebeproben der toten Fische untersucht und analysiert, punktuell habe man auch Proben ins Ausland gebracht, um der Ursache auf die Spur zu kommen.

Krankheit, Lebensraum oder gar Vergiftung?

«Wir ermitteln in alle möglichen Richtungen», sagt Birrer. «Wir fragen uns beispielsweise, ob etwas mit dem Lebensraum nicht in Ordnung ist, oder ob es sich um etwas Bakterielles oder gar um etwas Virales handeln könnte.» Es könnte ebenfalls sein, dass der Mensch an der Misere schuld ist. Zum Beispiel durch die menschliche Zivilisation und deren Abfallstoffe. Dass aber jemand die Fische absichtlich vergiftet haben könnte, möchte Birrer nicht glauben: «Wir können es nicht ausschliessen, aber wir gehen nicht davon aus, dass jemand ein Fläschchen in die Thur leert, um die Fische zu plagen.»

Das Fischsterben wiederholt sich bereits das dritte Jahr in Folge. Auch im Thurgauer Teil der Thur wird das Phänomen der toten Bachforellen beobachtet.
veröffentlicht: 6. September 2017 15:24
aktualisiert: 6. September 2017 15:33

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