Ostschweiz

Folge der Pandemie: So viele Konkurse wie noch nie

14.02.2022, 22:01 Uhr
· Online seit 14.02.2022, 19:45 Uhr
Die Kantone St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Thurgau wurden 2021 von einer heftigen Konkurswelle erfasst – schuld ist die Pandemie. Doch diese bringt auch Gutes mit sich, ist ein HSG-Experte überzeugt.

Quelle: tvo

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834: So viele Unternehmen gingen 2021 im Kanton St.Gallen Konkurs – das sind so viele wie noch nie. In anderen Ostschweizer Kantonen ist die Tendenz vergleichbar. Sowohl im Thurgau als auch im Kanton Appenzell Ausserrhoden gab es im vergangenen Jahr ebenfalls so viele Konkurse wie nie zuvor.

Schuld ist die Pandemie – doch sie hat auch ihr Gutes

Der Grund für die vielen pleitegegangenen Unternehmen ist hauptsächlich die Coronapandemie und die Massnahmen, welche ein normales Wirtschaften verunmöglichten. Statistisch erwiesen ist es nicht, aber betroffen sind wohl vor allen Dingen Gastrounternehmen und Handwerksbetriebe.

Doch die Pandemie hat nicht nur negative Auswirkungen in wirtschaftlicher Hinsicht mit sich gebracht. Davon ist Lukas Budde, Wirtschaftsforscher an der Universität St.Gallen, überzeugt. Weil die Lieferketten während der Pandemie zusammengebrochen sind und insbesondere die Abhängigkeit vom asiatischen Markt deutlich aufgezeigt wurde, würden viele Firmen wieder regionaler produzieren. «Das ist eine Chance für die Ostschweizer Unternehmen, eine gewisse Wertschöpfung wieder zurück ins Land zu holen», so Budde gegenüber TVO.

Trendwende noch nicht zu spüren

Diese Entwicklung ist aber wohl erst mittel- oder langfristig zu beobachten, denn von einer Trendwende ist derzeit noch nichts zu spüren, sagt Urs Benz, Leiter des St.Galler Konkursamts: «Auch im Januar 2022 gab es bereits wieder viele Konkurse.»

Ursprünglich hatten die Experten die Pleitewelle bereits 2020 erwartet. Die Coronahilfen des Bundes hielten die Unternehmen aber über Wasser – allerdings nur temporär, wie sich nun zeigt.

(con)

veröffentlicht: 14. Februar 2022 19:45
aktualisiert: 14. Februar 2022 22:01
Quelle: FM1Today

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