Ostschweiz

Gefährdete Schweizer Nutztiere sollen gefördert werden – auch im FM1-Land

Mehr Geld vom Bund

Gefährdete Schweizer Nutztiere sollen gefördert werden – auch im FM1-Land

13.04.2023, 16:52 Uhr
· Online seit 13.04.2023, 16:48 Uhr
Der Bundesrat will gefährdete Nutztiere aus der Schweiz fördern. Um den Anreiz für deren Zucht zu schaffen, haben sie das Budget des Pflanzen- und Tierzuchtkredits um knapp vier Millionen Franken erhöht. Auch gefährdete Rassen aus dem FM1-Land sollen davon profitieren.
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Die Appenzellerziege, die Stiefelgeiss wie auch das Appenzeller Barthuhn haben mehrere Dinge gemeinsam: Sie sind alle aus dem FM1-Land, Nutztiere und vom Aussterben bedroht. Um die Zucht dieser Tiere zu fördern, hat der Bundesrat Anfang April entschieden, das Budget um vier Millionen Franken zu erhöhen.

Züchter, welche die gefährdeten Rassen halten, sollen neu mit Erhaltungsbeiträgen belohnt werden. Hierfür wurden 3,15 Millionen Franken aus den Beiträgen für bisherige züchterische Massnahmen, welche bisher für die Leistungen der Zuchtvereine zur Verfügung standen zu den Erhaltungsbeiträgen umgelagert.

Das Geld fehlt jetzt wo anders

«Natürlich freuen wir uns über die Wertschätzung», sagt Philippe Ammann, stellvertretender Geschäftsführer von der Stiftung ProSpecieRara. Das Geld würde jetzt aber an einem anderen Ort fehlen, da ein Teil des Budgets von dem genommen wurde, was die Zuchtvereine für Projekte gebraucht haben. «Auf eine Art erfreut es uns, es macht uns aber auch Sorgen,» sagt Phillippe Ammann. Es sei auch fragwürdig, ob die Prämie reicht, welche die einzelnen Züchter erhalten sollen.

Um Nutztiere zu fördern, sollte man sie essen

Wenn man an gefährdete Tiere aus der Schweiz denkt, dann kommt einem wohl eher der Luchs oder der Biber, statt die Appenzellerziege in den Sinn. Trotzdem sind viele Nutztiere in der Schweiz gefährdet. Bei manchen Rassen gibt es nur noch wenige Exemplare, bei anderen gehe die Anzahl stark zurück. Manchmal kommt es auch vor, dass Rassen gefährdet sind, weil zu viele von ihnen am gleichen Ort leben.

«Nutztiere sind entstanden, weil sie genutzt wurden», sagt Philippe Ammann. Bei anderen Tieren müsse man vielleicht den Lebensraum schützen. Um Nutztiere zu fördern, sollte man sie nutzen, also auch essen.

«Das klingt im ersten Moment hart», sagt Ammann. Wenn das Fleisch der Tiere aber gegessen wird, bleibt der Nutzen der Tiere da und sie würden weiter gezüchtet werden.

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Darum sind sie wichtig

Natürlich geben sie uns Nahrung wie Milch, Fleisch oder Eier, aber heutzutage würden die Nutztiere auch aus wirtschaftlichen Gründen genutzt werden und müssen nicht zwingend Milch oder Fleisch bringen. Einige sollten zum Beispiel einfach schön aussehen oder sehr robust sein damit sie für die Landschaftspflege genutzt werden können.

«Man weiss nie, wann man eine bestimmte Rasse brauchen kann», sagt Philippe Ammann, «und schliesslich gehören die Tiere zu unserer Kultur und ihre Vielfalt ist einfach großartig.»

(ebe)

veröffentlicht: 13. April 2023 16:48
aktualisiert: 13. April 2023 16:52
Quelle: FM1Today

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