Der öffentliche Druck auf die Fasnachtsgruppe scheint nicht spurlos an den Mitgliedern vorbeigegangen zu sein. Denn laut Medienrecherchen bezeugte T.H. in den sozialen Medien seinen Gefallen an Adolf Hitler und auch an Einträgen der Partei National Orientierter Schweizer (Pnos). Die Gruppe hat reagiert und am Lenggenwiler Fastnachtsumzug ein anderes Sujet präsentiert: Im Mittelpunkt stehen nun die Medien. Erfolgte der Sujetwechsel aus Überzeugung oder weil der Druck in der Öffentlichkeit zu gross geworden ist? «Die meisten Umzugsveranstalter forderten ein paar Abänderungen an unserem Wagen, damit wir weiter an den Umzügen teilnehmen können», antwortet T.H. in einem schriftlichen geführten Kurzinterview. «Es war aber auch in unserem Interesse, die umstrittenen Bilder zu entfernen.» Im Nachhinein betrachtet: War das erste Sujet mit ertrinkenden Asylsuchenden in Ihren Augen ein dummer Ausrutscher oder verbirgt sich dahinter ein Stück Gesinnungswahrheit? «Diese Bilder hatten die meisten auch falsch interpretiert. Das umstrittene Bild zeigt lediglich eine Momentaufnahme aus einem TV-Bericht über ein Boot, das in Seenot geraten ist», verteidigt T.H. die misslungene Aktion. «Wir machen uns nicht lustig über diese Tatsache, sondern wollen die Leute anregen, sich Gedanken über dieses Thema zu machen.» T.H. gesteht allerdings ein: «Es war uns klar, dass das Thema heikel ist. Wir würden nicht noch einmal Bilder dieser Art aufhängen.»
Der Name Hülsnerbuebe hat keine eigentliche Bedeutung. «Der Verein wurde als Fasnachtverein gegründet, um als Gruppe an Fasnachtsveranstaltungen und mit einem Wagen an Fasnachtsumzügen teilzunehmen», sagt T.H. Der Verein setze sich für das Dorf Dietschwil ein, sei es am 1. August mit einem Fest, der eigenen Dorffasnacht oder der Mithilfe an Veranstaltungen anderer Vereine. «Wir haben vor fünf Jahren angefangen, an Fasnachtsumzügen teilzunehmen. Die ersten zwei Jahre waren wir unter einem anderen Namen unterwegs. Als immer mehr Leute dazugekommen sind, haben wir den Verein gegründet und nehmen seit drei Jahren unter dem Namen Hülsnerbuebe teil», erklärt T.H.
Dieser Artikel erschien erstmals am 6.2.2018 in der «Wiler Zeitung» und auf «Tagblatt online»