Graubünden

Brienz rutscht wegen Regen im Mai noch schneller

· Online seit 17.05.2021, 14:47 Uhr
Aktuell rutscht das Bergdorf Brienz im Bündner Albulatal 1,6 Meter jährlich talwärts. Das ist so viel wie noch nie seit Messbeginn. Grund dafür dürften die Niederschläge im Mai sein. Damit einher gingen auch diverse Steinschläge am Berg. Mit einem grösseren Ereignis rechnen die Verantwortlichen aber nicht.
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Die markante Beschleunigung des Rutsches am Berg ob Brienz sei «bemerkenswert», schrieb die Gemeinde Albula am Montag in einer Mitteilung. Die Niederschlagsmengen seien eigentlich nicht sonderlich hoch gewesen.

Durch die Beschleunigung gab es auch viele Steinschläge. Ein Gesteinsbrocken in der Grösse eines Medizinballs sei bis zum Sportplatz in Brienz gerollt.

Der Schnee in den oberen Lagen ist noch nicht vollständig geschmolzen. Deshalb könne die Rutschgeschwindigkeit in den kommenden Wochen noch etwas zunehmen, schrieb die Gemeinde.

Sie erwarten deshalb auch kleinere Steinschläge. Grössere Ereignisse stünden aber nicht bevor, hiess es. Die Lage werde eng vom Frühwarndienst beobachtet.

Anfangs Mai hatten die Arbeiten für den Sondierstollen unter dem Dorf begonnen. Daraus soll in zahlreichen Bohrungen Wasser abgeleitet werden. Ist diese Tiefenentwässerung erfolgreich, könnte die Rutschung verlangsamt, oder gar gestoppt werden. Erste Resultate dazu dürften aber erst im Frühling 2023 vorliegen.

veröffentlicht: 17. Mai 2021 14:47
aktualisiert: 17. Mai 2021 14:47
Quelle: sda

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