Engadin

Bruno Cruz schafft es vom Saisonnier zum Hoteldirektor

· Online seit 02.10.2020, 09:37 Uhr
Vor zwölf Jahren kam Bruno Cruz von Portugal ins Engadin, um als Kellner zu arbeiten. Heute ist der 39-Jährige selbst Hoteldirektor und hat in Graubünden seine zweite Heimat gefunden.

Quelle: tvo

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«Heimat ist dort, wo man glücklich ist», sagt der 39-jährige Bruno Cruz. Aufgewachsen in Portugal entschliessen er und seine Frau sich vor zwölf Jahren dazu, ihr Glück als Saisonniers in den Bündner Bergen – genauer gesagt in Lavin – zu versuchen. «In Portugal gab es damals den Mindestlohn von 500 Euro. Damit kannst du nicht viel anfangen und man wünscht sich natürlich ein besseres Leben.»

«Konnte am Anfang kein Deutsch»

Das Leben in der Schweiz hatte zu Beginn aber auch seine Tücken. «Ich konnte damals kein Deutsch. So war die Zeit für mich schon schwierig», erinnert sich Bruno Cruz. Diese Zeit nahm der Portugiese aber auf sich und wurde schlussendlich auch belohnt.

Im Hotel Linard in Lavin, wo Bruno Cruz seine Karriere als Küchenhilfe begann, ist er heute selbst Betriebsleiter und Gastgeber. Seit einem Jahr hat der Vater eines Sohnes diese Position inne, seine Anfänge hat er aber nicht vergessen: «Als ich den Betrieb übernommen habe, war es mir wichtig, dass ich nicht aus dem Service weg muss. Ich finde den Kontakt zu den Gästen so schön.»

Noch kein Ende in Sicht

Zu Beginn haperte es noch am Deutsch, heute begrüsst er seine Gäste sogar auf Romanisch, was er dank der Stammtischgäste gelernt hat.

Auch wenn es für Bruno Cruz gut läuft, seine Frau und sein Sohn sind vor einem Jahr nach Portugal zurückgekehrt – und eigentlich hätte auch er mitgehen sollen. Aber der 39-Jährige kann sich bis jetzt noch nicht mit dem Gedanken anfreunden, seine zweite Heimat zu verlassen: «Ich will mit dem Piz Linard weitermachen. Wenn man etwas mit Freude macht, kann es nur gut kommen.»

(red.)

veröffentlicht: 2. Oktober 2020 09:37
aktualisiert: 2. Oktober 2020 09:37
Quelle: FM1Today

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