Der Betriebsertrag lag mit 515,9 Millionen Franken 9,4 Prozent über jenem des Vorjahrs, wie das Kantonsspital Graubünden am Mittwoch mitteilte. Der Sach- und Personalaufwand stieg um 12,3 Prozent auf 487,5 Millionen Franken. Erstmals flossen die Zahlen des Spitals am Standort Walenstadt SG in die Jahresrechnung ein. Der Kanton St.Gallen verkaufte dieses dem Kantonsspital Graubünden.
Das Betriebsergebnis «vor Finanzergebnis und Abschreibungen» von 28,5 Millionen Franken fiel 24,7 Prozent tiefer aus als im Vorjahr. «In Anbetracht der Tatsache, dass die Tarife seit Jahren gerade im ambulanten Bereich deutlich unter den Selbstkosten liegen, im schweizweiten Vergleich zu den tiefsten gehören und die Teuerung der letzten drei Jahren nicht annähernd ausgeglichen wurde, dürfen wir mit dem Ergebnis zufrieden sein», erklärte Hugo Keune, CEO des Kantonsspitals Graubünden, in der Mitteilung.
Die Spitäler würden durch die Tarifentwicklung langsam aber sicher ausgehungert, so der CEO weiter. Ein wirtschaftliches Überleben und damit eine breite und qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung sei ohne faire Tarife nicht mehr möglich. Seine Forderung: Die Krankenkassen müssten mindestens einen vollen Teuerungsausgleich auf die Tarife vor der Pandemie gewähren.
Martin Schmid (FDP), Ständerat und Präsident der Stiftung Kantonsspital Graubünden, erwähnte gemäss Mitteilung, dass das Kantonsspital Graubünden im Vergleich mit vielen anderen Schweizer Spitälern ein sehr effizient geführtes Zentrumsspital sei. «Und trotzdem wird es auch bei uns sehr viel schwieriger, positive Ergebnisse zu schreiben, was für zukünftige Investitionen zwingend nötig ist.»