Mit Roman Hug: Bündner SVP erobert zweiten Nationalratssitz zurück
Das beste Resultat erzielte Candinas mit 28'400 Stimmen, gefolgt von Martullo-Blocher mit 21'795 Stimmen. Knapp dahinter rangiert Jon Pult mit 21'290 Stimmen. Der Neue, Roman Hug, erzielte 16'595 Stimmen und lag damit knapp vor der bisherigen Nationalrätin Anna Giacometti mit 16'184 Stimmen.
Nur noch zwei Frauen
Ihr Amt galt als besonders gefährdet, weil sie parteiintern von Alt-Regierungsrat Christian Rathgeb herausgefordert worden war. Mit seinem soliden Leistungsausweis hätte der FDP-Mann dem Partei-Aushängeschild den Platz strittig machen können. Am Schluss lag Rathgeb 6278 Stimmen hinter Giacometti – eine Überraschung.
Mit Giacometti und Martullo-Blocher sitzen für Graubünden nur noch zwei Frauen im Nationalrat. Den Sitz der nicht wieder angetretenen Sandra Locher Benguerel (SP) hat jetzt Hug inne.
Roman Hug zeigt sich zufrieden mit der Leistung der Kantonspartei. «Es ist ein glücklicher Tag für die SVP Graubünden!»
Auch die wiedergewählte Magdalena Martullo-Blocher ist überglücklich über das Resultat und denkt bereits an die nächsten kantonalen Grossratswahlen. «Wir haben unseren 2. Sitz und mehr lag auch nicht drin, aber wir bauen unsere Basis aus und wollen auch in den kommenden Grossratswahlen ausbauen, um schliesslich dann auch endlich im Regierungsrat vertreten zu sein, unser Wähleranteil gehört in die Bündner Regierung.»
Schuld ist Klima-Allianz
Für Pult ist die Niederlage der SP auf die sogenannte Klima-Allianz zurückzuführen – die Listenverbindung mit der GLP, den Grünen und der Liste Freie Unabhängige Bündner. GLP und Grüne verloren zusammen 2,4 Prozent Wähleranteile und kommen auf gesamthaft 6,3 (GLP) und 5,2 Prozent (Grüne). Der Gewinn der SP um 0,7 Prozentpunkte konnte diesen Verlust nicht wett machen.
Géraldine Danuser (GLP Graubünden) sieht den Verlust ein, betont aber auch dass es die Listenverbindung brauchte, um überhaupt eine Chance auf den 5. Sitz haben zu können.
Anita Mazzetta betont zudem man habe in Graubünden keine Schlapper erhalten, man habe seine Position halten können von letztem Jahr, jetzt gelte es aber weiter zu wachsen und auf die Jungen zu setzen.
Trotzdem wolle man in Zukunft auf die Listenverbindung setzen, so der SP-Parteipräsident Andri Perl im Gespräch mit Keystone-SDA. Schliesslich habe man vor vier Jahren nur dank der Klima-Allianz den zusätzlichen Sitz gewonnen. Fraglich bleibt, ob Graubünden in vier Jahren überhaupt noch fünf Nationalratssitze zur Verfügung hat, oder ob aufgrund des Bevölkerungswachstums in anderen Regionen der Schweiz eine Verschiebung stattfindet. «Dann wäre der Wahlkampf bedeutend weniger spannend», so Perl.
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(sda/red.)