Mit Wasserrad eine E-Bike-Station betreiben
«Wasserkraft anschaulich nutzen», dies haben sich einige Bündner in der Surselva auf die Fahne geschrieben. Ein junger einheimischer Ingenieur ist auf die Idee gekommen, ein Wasserrad zu bauen und aus dem produzierten Strom die lokale E-Bike-Station zu beliefern.
Ladestationen sind notwendig
Der E-Bike-Trend hat auch das Val Lumnezia erfasst. «In diesem Sommer hat die Zahl der E-Bike-Fahrer im Tal markant zugenommen», sagt der Verwaltungsratspräsident der Il Mulin AG, Martin Caduff, zu FM1Today. Es brauche in der Region sowieso eine weitere Ladestation, weshalb also nicht auf Wasserkraft setzen?
«Das Projekt sollte technisch funktionieren», sagt Caduff weiter. Das Wasser wird dabei vom Dorfbach bezogen, wie «anno dazumal». Nur heute soll mit der Wassermühle nicht mehr Getreide und Mehl gemahlen, sondern eben eine E-Bike-Station mit Strom versorgt werden.
Made in Val Lumnezia
Das Wasserrad wurde 1945 Opfer der Modernisierung. Die Mühlengenossenschaft musterte das Wasserrad aus und setzte auf die Elektrizität. Nun, über 70 Jahre später, soll die alte Mühle einen Teil ihrer Identität zurückbekommen.
«Das Wasserrad wird auch im Tal des Lichtes – dem Val Lumnezia – produziert», sagt Martin Caduff. «Wir hätten eine passende Holzfirma, die dieses Projekt mit Lernenden zusammen umsetzten würde.»
Mehrere tausend Franken nötig
Die entsprechende Baubewilligung der Gemeine Lumnezia ist bereits erteilt. Der Haken am Projekt: Das Geld. Mittels Crowdfunding wollen die Initianten gut 33'000 Franken sammeln. Rund 8000 Franken will die Tourismusorganisation «Lumnezia Tourism» beisteuern, sobald die Finanzierungsschwelle erreicht ist.
Das Projekt «Roda Mulin» verfolgt keine kommerziellen Ziele, heisst es von den Initianten auf der Crowdfunding-Plattform. «Wir wollen mit dem Wasserrad und der E-Bike-Station den Leuten im Val Lumnezia eine Freude machen», sagt Caduff. «Natürlich hoffen wir, dass auch das Restaurant Alte Mühle, wo sich dann auch die Ladestation befindet, an Attraktivität gewinnt».
(red.)