Pontresina

Wohungsmangel: Jetzt greift die Gemeinde durch

· Online seit 24.03.2021, 11:31 Uhr
Für Einheimische in Pontresina ist es schwer, Wohnungen zu finden. Die Gemeinde will nun überprüfen, ob Erstwohnungen auch wirklich solche sind.
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Wohnungen in Pontresina sind beliebt, nicht nur bei Einheimischen, sondern vor allem auch bei Touristen aus dem Unterland. Dadurch schiessen die Wohnungspreise im Engadin in die Höhe und die Einheimischen gehen vermehrt leer aus. Dagegen will die Gemeinde nun vorgehen. Sie überprüft bei als Erstwohnung angemeldeten Wohnungen, ob diese auch wirklich als solche genutzt werden.

14 Wohnungsbesitzer angeschrieben

«Wir schreiben einen Brief mit der Aufforderung zur Stellungnahme an verschiedene Eigentümer, bei denen wir Zweifel haben, ob sie ihrer Erstwohnungspflicht wirklich nachkommen», bestätigt Gemeindepräsidentin Nora Saratz Cazin gegenüber Radio Südostschweiz. Die angeschriebenen Parteien müssen beweisen, dass sich ihr Lebensmittelpunkt tatsächlich in Pontresina befindet. In allen 14 Fällen gebe es Indizien, die dagegen sprechen: «Bei manchen ist die Zustellungsadresse im Unterland angegeben oder es besteht eine Wochenaufenthaltermeldung.»

Ausgetrockneter Wohnungsmarkt

Diese harte Linie wird mit dem «ausgetrocknete Wohnungsmarkt für Einheimische in Pontresina» begründet. Mit diesem ersten Schritt sei zwar noch nicht vielen Einheimischen geholfen, da die Wohnungen allesamt im exklusiveren Preissegment zu finden sind. Man erhoffe sich aber eine Signalwirkung: «Es soll zeigen, dass wir das Thema ernst nehmen und mit allen möglichen Mitteln weiter daran arbeiten wollen.»

Verlust von Steuergeldern?

Der Gemeindepräsidentin ist klar, dass dadurch mögliche Steuergelder wegfallen könnten: «Diese Gefahr besteht». Sie hätten ihr Vorgehen aber bewusst so gewählt, die Lage auf dem Engadiner Wohnungsmarkt sei schlicht zu prekär.

(mau)

veröffentlicht: 24. März 2021 11:31
aktualisiert: 24. März 2021 11:31
Quelle: FM1Today

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