Handyverbot im Unterricht – bald auch im FM1-Land?

«Es ist klar, dass das Handy im Unterricht eine ablenkende Wirkung hat», erklärt Patrick Keller. Er ist Präsident des Kantonalen Lehrerinnen- und Lehrerverbands St.Gallen (KLV). Aufgrund der stetig wachsenden Präsenz von Mobiltelefonen an europäischen Schulen wird die Thematik langsam zum Problem. In den Niederlanden greift man deshalb nun durch.

Handyverbot in den Niederlanden

Konkret werden Handys in holländischen Klassenzimmern verboten, es sei denn, sie werden im und für den Unterricht gebraucht. Eine enstprechende Regelung wurde dem Parlament in Den Haag vorgestellt. Diese Regelung soll auch schon zügig gelten: Ab dem nächsten Jahr sollen Mobiltelefone aus den Unterrichtsräumen verschwinden.

Das Ministerium hatte sich zuvor mit Wissenschaftlern sowie Vertretern der Eltern- und Lehrerschaft beraten. Alle Beteiligten hätten betont, dass Konzentration und Teilnahme während des Unterrichts wichtig seien.

«Ein Verbot braucht es nicht»

Aber: Im FM1-Land ist ein rigoroses Durchgreifen wie in den Niederlanden – zumindest vorerst – nicht denkbar. «Ein flächendeckendes Verbot braucht es meiner Meinung nach aber nicht», ist sich Patrick Keller sicher.

Und des Weiteren liefert Keller gleich auch andere Lösungsansätze mit: «Man kann als Lehrperson individuell auf die Handynutzung reagieren. Heisst, man gibt den Schülerinnen und Schülern Anweisungen. Das Handy soll so beispielsweise lautlos auf dem Pult platziert werden und nur wenn es unterrichtstechnisch gebraucht wird, zum Einsatz kommen.»