Blinde und Sehbeeinträchtigte

«Ich bin schon einige Male hineingelaufen» – Kampagne gegen willkürlich parkierte E-Scooter

· Online seit 12.07.2023, 07:18 Uhr
E-Trottis sind aus St.Gallen nicht mehr wegzudenken. So mobil die Fahrzeuge sind, so ärgerlich und gefährlich sind falsch abgestellte Scooter, die den Weg versperren für Blinde und Sehbeeinträchtigte. Nun wurde eine Sensibilisierungskampagne gestartet.

Quelle: FM1Today//Sven Lenzi/Tobias Lenherr/Philomena Koch

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«Check dein Karma» heisst die neu in der Ostschweiz lancierte Kampagne für E-Scooter. Tier Mobility, der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband und Obvita haben sich zusammengeschlossen, um auf die Gefahr von falsch abgestellten Trottis für Blinde oder Sehbeeinträchtigte zu sensibilisieren.

Immer wieder kommt es vor, dass sie rücksichtslos abgestellt werden und dann den Weg versperren. «Ich bin schon diverse Male hineingelaufen», sagt auch Virgil Desax, der selber seit 14 Jahren blind ist.

Im Video haben wir einen Selbsttest gewagt und ausprobiert, wie schwierig es wirklich ist, ein solches Hindernis blind zu überwinden.

Für ein besseres Karma

Wie die drei involvierten Organisationen mitteilen, wollen sie die Fahrerinnen und Fahrer der E-Trottis damit auf die Bedürfnisse von Blinden und Sehbeeinträchtigten, aber auch von älteren und betagten Personen und Personen mit Kinderwagen aufmerksam machen. Dabei setzen sie in erster Linie auf einen Flyer, der ab Juli auf den Trottis in St.Gallen und der restlichen Ostschweiz hängt. Dort sind die fünf wichtigsten Tipps vermerkt.

Bei der Übermittlung der Botschaft soll ein vorwurfsvoller Ton vermieden werden. Der Grundtenor sei vielmehr: Tut man dem anderen etwas Gutes, freut sich auch das eigene Karma.

Die fünf Tipps

  • Trotti steht am Rand des Trottoirs: Das Trotti stellt man am besten parallel zu einer Hauswand ab. Wenn keine Hauswand da ist, dann auf der Seite des Trottoirs, die der Strasse abgewandt ist. Der Durchgang muss mindestens 1,5 Meter breit sein.
  • Trotti steht nicht auf einer Leitlinie: Leitlinien helfen Blinden und Sehbeeinträchtigten bei der Navigation durch die Stadt.
  • Trotti steht nicht vor einem Fussgängerstreifen/einer Treppe/vor einer Bushaltestelle: Gemäss den drei Organisationen hinter der Kampagne brauche es dafür keine Erklärung.
  • Trotti steht nicht im Weg rum: Der Roller soll nach der Fahrt einfach so hingestellt werden, dass er niemandem im Weg ist.
  • In der Stadt findet man an diversen Standorten rote Bodenmarkierungen. Dort soll man das E-Trotti abstellen. Dafür gibt es Freifahrminuten. 
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veröffentlicht: 12. Juli 2023 07:18
aktualisiert: 12. Juli 2023 07:18
Quelle: FM1Today

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