Die Lage ist angespannt: Täglich reisen Flüchtlingen ein. Im Kanton St. Gallen sollen so viele Unterkünfte geschaffen werden, dass 1000 Personen untergebracht werden können. Zudem muss der Kanton dem Bund unter die Arme greifen. Wegen der steigenden Anzahl an Flüchtlingen ist dieser nicht mehr fähig, genügend eigene Leute für die Empfangszentren aufzubieten. Deshalb wurde der Kanton angefragt, Zivilschützer zur Betreuung der Zentren einzusetzen. «Der Bund hat die Kapazitäten nicht auf so eine besondere, ja gar aussergewöhnliche Lage ausgelegt», sagt Jörg Köhler, Chef des Kantonalen Führungsstabes gegenüber FM1Today.
Rund 30 Zivilschützer stehen in den einzelnen Zentren im Einsatz. «Sie sind vor allem für die Betreuung, Verpflegung und Übernachtung der Flüchtlinge zuständig», sagt Jörg Köhler weiter. Dies so lange bis der Bund die Verteilung und Registrierung übernehmen kann.
Spital als Unterkunft
Nebst Zivilschutzanlagen in St. Margrethen, Gams und Sevelen werde bald eine Anlage in Diepoldsau dazu kommen. Auch geprüft wird die geschütze Operationsstelle des Spitals Walenstadt. «Dies ist eine Art unterirdisches Spital, welches man für grössere kriegerische Ereignisse ursprünglich gebaut hat.» Es habe mehrere hundert Betten. Es sei nicht direkt unter dem Spital, sondern neben dem Spital. Dabei könne man natürlich von der Spitalinfrastruktur profitieren, sei es bei der Verpflegung oder möglicher medizinischen Betreuung, sagt Köhler.
Schweizer Armee an der Grenze
Der Transport der Flüchtlinge in die Aufnahmezentren wird im Moment durch die Schweizer Armee durchgeführt. Auch diese wurde vom Bund angefragt, die Koordination an der Grenze zu übernehmen.
(abl)