Corona-Krise

«Keine Kilbi wäre der Horror»: Marktfahrer fühlen sich von Bund im Stich gelassen

27.06.2020, 17:40 Uhr
· Online seit 19.05.2020, 20:13 Uhr
Achterbahngeschrei und der Geruch von gebrannten Mandeln: Jahrmärkte und Fester hätten Hochsaison, doch die Coronakrise macht vor niemandem Halt, auch nicht vor Schaustellern und Markbetreibern. Sie bangen jetzt ums Überleben.

Quelle: tvo

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Schausteller Hanspeter Meier schliesst die Achterbahn ein und verpackt das Riesenrad - etwas anderes bleibt ihm nicht übrig. Die Kilbi-Saison fällt bis auf weiteres aus. Grossanlässe sind bis Ende August gestrichen. «Ich habe schon ein bisschen Angst. Wir haben seit November keinen Franken eingenommen», sagt er gegenüber TVO. «So wie es aussieht gibt es vielleicht bis nächstes Jahr keine Kilbi mehr, das wäre der Horror.»

Branchenverbände fordern finanzielle Unterstützung

So wie Hanspeter Meier geht es wohl gerade allen Marktfahrern und Schaustellern, deshalb bitten verschiedene Branchenverbände den Bund um ein Gespräch. Es soll eine Lösung her: Einerseits für den Marktbetrieb andererseits für eine finanzielle Unterstützung. «Wir durften anfangs März bei der Seco vorsprechen, der Notkredit kam auch schnell», so Peter Hutter, Sekretär Schweizerischer Marktverband. «Aber unsere Branche muss im schlimmsten Fall bis nächsten März mit dem Kredit auskommen. Coiffeure mussten sechs Wochen mit dem gleichen Kredit überbrücken.» 

Hoffnung trotz Angst

Die finanzielle Situation in der Ostschweiz sei jetzt schon prekär. Die Gemeinden seien zurückhaltend, wenn es darum gehe Bewilligungen auszustellen. Trotz der grossen Angst, hoffen die Schausteller, dass sie ab September wieder von Jahrmarkt zu Jahrmarkt ziehen können. 

veröffentlicht: 19. Mai 2020 20:13
aktualisiert: 27. Juni 2020 17:40
Quelle: FM1Today

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