Mega-Bauprojekt bedroht Bauernhöfe: «Wir sind angewiesen auf dieses Land»

Seit gut 30 Jahren bewirtet Bauer Zeno Stadler seinen Hof bei Bronschhofen. Er hat 50 Milchkühe, welche er mit eigens produziertem Futter versorgt. Doch schon bald könnte dies nicht mehr möglich sein.

Arbeitsplätze auf Kosten von Bauernfamilien?

Grund ist das geplante Mega-Projekt «Wil West», das einen beträchtlichen Teil seines Landes verschlingen könnte. Das neue, 20 Hektar grosse Industriegebiet soll zwar auch 2000 bis 3000 Arbeitsplätze schaffen – doch dafür müssten mehrere Bauernhöfe Opfer bringen.

Bauer Zeno Stadler müsste alleine neun Hektar abgeben. Diese gehören derzeit dem Kanton St.Gallen. Sollte dies Realität werden, müsste er mit seiner Familie das Leben umkrempeln. «Das hat grosse Auswirkungen für uns. Wir sind angewiesen auf dieses Land», sagt er.

Wenig Hoffnung bei Bauer Stadler

Dass das Projekt durchgesetzt wird, daran zweifelt Stadler nicht. Er könne es einzig noch ein wenig hinauszögern, um sich Zeit zu verschaffen und womöglich neue Felder für sein Gemüse zu finden. Stadler erhält nämlich wenig Rückendeckung aus der Politik. Abgesehen von den Grünen wird das Projekt grösstenteils unterstützt.

Wie es mit «Wil West» weitergeht, ist derweil noch nicht ganz klar. Am 25. September stimmt das St.Galler Stimmvolk über einen Kredit von 35 Millionen Franken ab. Geld, das für die Erschliessung des Areals genutzt werden soll.

(red.)